Die Hintergründe der zunehmenden Bombendrohungen in Deutschland sind nach Darstellung des Bundesinnenministeriums noch nicht eindeutig klar. "Ob mit den Drohungen ein extremistisches Ziel verfolgt wird oder es sich möglicherweise um Trittbrettfahrer handelt, die sich zur Verstärkung der Wirksamkeit ihrer Drohungen als Hamas bezeichnen, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend bewerten", sagte eine Ministeriumssprecherin am Freitag in Berlin.

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Sie wies darauf hin, dass es nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel zuerst in Frankreich solche Vorfälle gegeben habe. Später seien erste Bombendrohungen auch in Deutschland eingegangen, in denen ein Bezug zum aktuellen Nahost-Konflikt hergestellt worden sei. Seit dieser Woche gebe es deutlich mehr solcher Drohungen. Man könne noch nicht sagen, "dass es da eine einheitliche Linie gibt", sagte die Ministeriumssprecherin in der Bundespressekonferenz. "Fest steht auch, dass es bislang noch zu keinem Schaden kam."

In den vergangenen Tagen wurden in ganz Deutschland immer wieder Bombendrohungen bekannt. Besonders im Fokus stehen Schulen. Die Ermittlungen lägen in der Zuständigkeit der Bundesländer, die sich auch austauschten, sagte die Sprecherin. Zum gesamten Nahost-Konflikt gebe es aber im Bundeskriminalamt eine so genannte Informationssammelstelle, die unmittelbar nach Beginn des Krieges eingerichtet worden sei. "Das ist ein übliches polizeiliches Verfahren." Dort liefen alle Informationen zusammen, auch die zu Bombendrohungen.  © dpa

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