Im Fall des in Chemnitz getöteten Daniel H. sind weitere Details zu der Tat bekannt geworden. Wie Nord-, West- und Mitteldeutscher Rundfunk sowie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf die Anklageschrift berichteten, könnte es bei dem tödlichen Streit um Kokain gegangen sein.
Der nach wie vor flüchtige Verdächtige Farhad A. soll unter Drogeneinfluss gestanden haben, auch das 35-jährige Opfer soll demnach Drogen konsumiert haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte Anfang Januar Anklage gegen den zweiten Tatverdächtigen Alaa S. erhoben. Dem Syrer, der seit August in Untersuchungshaft sitzt, wird unter anderem gemeinschaftlicher Totschlag vorgeworfen.
Ein Zeuge soll bedroht worden sein
Den Ermittlungen zufolge geriet A. in der Nacht zum 27. August auf der Straße mit H. in Streit. Wenig später sei S. dem Iraker zu Hilfe geeilt. Beide hätten anschließend "ohne rechtfertigenden Grund" mit Messern mehrfach auf den 35-Jährigen eingestochen. Dieser starb unmittelbar nach der Tat.
Das Verfahren gegen A. wurde abgetrennt. Nach ihm wird seit Monaten mit einem internationalen Haftbefehl gefahndet.
Wie es in dem Bericht weiter heißt, soll ein Zeuge, der S. schwer belastet, bedroht worden sein. Bereits im September habe der Zeuge Anzeige bei der Polizei erstattet. Bekannte von S. hätten ihn an seiner Arbeitsstelle aufgesucht und bedroht. Er sei auch geschlagen worden.
Derzeit liegt die Anklage noch beim Landgericht in Chemnitz, das demnächst über eine Zulassung und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden will. Der Todesfall löste in Chemnitz eine Reihe ausländerfeindlicher Demonstrationen und Aufmärsche von Rechtsextremen aus, die bundesweit für Aufsehen sorgten. © AFP
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