Deutschlands größte Boulevardmarke "Bild" hat im vergangenen Jahr Rückgänge im Printbereich durch Erlöse im Digitalen ausgeglichen.
Der CEO der Bild-Gruppe, Claudius Senst, sagte am Dienstag in Berlin, das sei in der jüngeren Vergangenheit das erste Mal in dieser Deutlichkeit gewesen. Demnach konnte die positive Entwicklung bei digitalen Abos zwar nicht den Rückgang beim Verkauf im gedruckten Zeitungsbereich ausgleichen - allerdings seien die Anzeigenerlöse im Digitalen sehr stark gestiegen. Im Printbereich gab es demnach ebenfalls Wachstum.
Insgesamt sei so der Gesamtumsatz um einen zweistelligen Millionenbetrag gestiegen. Genaue Zahlen gab das Medienhaus Axel Springer, das sich vor Jahren von der Börse zurückgezogen hatte, nicht bekannt. Die Bild-Erlöse beliefen sich demnach auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag.
Springer setzt schon seit längerem stärker auf digitales Wachstum. Perspektivisch will das Medienhaus mit den Marken "Bild" und "Welt" ein rein digitales Unternehmen werden. Senst sagte zugleich: "Print ist immer noch enorm wichtig für uns."
Die Zahl der Digital-Abos (Bild plus) liegt nach Bild-Angaben inzwischen bei rund 720 000. Das sei ein organisches Wachstum um knapp 11 Prozent im Vergleich zu 2022. Springer will bis Ende 2026 die Eine-Million-Marke erreicht haben. Das Medienhaus hat vergleichsweise niedrige Einstiegspreise für das Bild-Digitalprodukt.
Bei der Marke "Bild" wurden zuletzt zahlreiche Stellen abgebaut - insgesamt waren es nach Unternehmensangaben rund 280 Mitarbeiter. In einem ersten Schritt mussten TV-Mitarbeiter gehen, weil der Fernsehsender Bild nach nur kurzer Zeit wieder eingestellt wurde. Zudem hat die Zeitung "Bild" ihre regionalen Büro-Strukturen verkleinert. Weiterhin gibt es neben der Zentrale in Berlin die fünf Standorte Hamburg, München, Frankfurt, Essen und Leipzig. Nach Unternehmensangaben arbeiten derzeit 650 Mitarbeiter in der Redaktion. © dpa
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