Der närrische Fastnachtsumzug in der badischen Stadt Kehl wird nach einem folgenschweren Vorfall abgebrochen: Ein Umzugswagen fängt Feuer, mehrere Menschen werden verletzt. Wie konnte es dazu kommen?

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Nach dem Brandunglück bei einem Fastnachtsumzug im baden-württembergischen Kehl mit sieben Verletzten hat Oberbürgermeister Wolfram Britz das Verhalten von Teilnehmern gelobt. "Die Mitglieder der Narrengruppe haben sehr besonnen reagiert und damit wohl noch Schlimmeres verhindert", sagte der parteilose Lokalpolitiker der Deutschen Presse-Agentur.

Sieben Verletzte nach Feuer aus Fastnachtswagen

Bei dem Brand eines Fastnachtswagens war nach Polizeiangaben vom Sonntag ein Mann schwer verletzt worden, sechs Menschen erlitten leichte Verletzungen. "Die Nachricht von diesem tragischen Vorfall verbreitete sich rasch entlang der Umzugsstrecke. Selbstverständlich haben wir den Umzug sofort abgebrochen", berichtete Britz. Es waren mehrere Zehntausend Menschen auf der Straße.

Der Vorfall sei beispiellos, sagte Britz. "Ein solches Unglück hat es in Kehl noch nicht gegeben." In der Grenzstadt leben rund 37.000 Menschen, auf der anderen Rheinseite liegt die ostfranzösische Metropole Straßburg.

Faschingswagen
Der ausgebrannte Faschingswagen. © dpa / Marco Dürr/Einsatzreport24/dpa

Brand entfacht nach Detonation

Am frühen Nachmittag spielten sich dramatische Szenen in der Kehler Innenstadt ab: Mitten im närrischen Treiben war eine Detonation zu hören. Um sich vor den Flammen zu retten, sprangen mehrere Menschen, die sich auf dem Anhänger des Umzugswagens einer Fastnachtsgruppe aus dem Schwarzwaldort Glottertal befanden, auf die Straße.

Britz teilte mit, er habe mit Mitgliedern der Narrengruppe gesprochen und sich später im Krankenhaus nach den Verletzten erkundigt. "Unsere Gedanken sind bei den Verletzten – wir hoffen sehr, dass sie bald wieder ganz gesund werden."

Brennender Faschingswagen
In Kehl ist am 4. Februar 2024 ein Faschingswagen in Brand geraten. © Marco Dürr/Einsatzreport24/dpa

"Der Umzug war in vollem Gange, als ich auf der Tribüne auf dem Marktplatz erfuhr, dass ein Fastnachtswagen am Beginn der Umzugsstrecke in Brand geraten war", schilderte der Rathauschef. "Ich bin sofort los. Als ich am gut einen Kilometer entfernten Unglücksort eintraf, hatte unsere Feuerwehr den Brand bereits gelöscht, die Verletzten wurden von Rettungsdienst und Notarzt versorgt."

Das Feuer war nach Auskunft der Stadt im Innenraum des Wagens ausgebrochen, der ein Schiff darstellte. Der Umzugswagen wurde stark beschädigt. Die Stadt teilte mit, der durch den Brand schwer verletzte Mann sei mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen worden. Die Polizei geht von einem Schaden in Höhe von mehreren tausend Euro aus.

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Vermutete Ursache: Verpuffung eines Aggregats

Nach dem Unglück vom Sonntag muss nun die genaue Ursache ermittelt werden. Die Polizei nannte zunächst die Verpuffung eines Aggregats auf einem Anhänger als mögliche Ursache. Der ausgebrannte Anhänger sei sichergestellt worden. Nach Angaben der Polizei soll ein Sachverständiger helfen. Unklar sei unter anderem, ob das betreffende Stromaggregat zum Brandausbruch überhaupt in Betrieb gewesen sei oder noch andere elektrische Geräte genutzt worden seien, teilte die Polizei am Montag mit.

Es ist nicht der erste schwerwiegende Zwischenfall bei einem Fastnachtsumzug in Deutschland. In Eppingen wurde eine 18-Jährige im Jahr 2018 bei einem Fastnachtsumzug von einer Gruppe verkleideter Hexen über einen Kessel mit heißem Wasser gehalten. Dabei verbrühte sich die junge Frau die Beine. Der Kessel befand sich auf einem Ziehwagen der Gruppe und wurde von einem mit Holz befeuerten Ofen erhitzt.

Im Jahr 2017 war eine 26-Jährige bei einem Fastnachtsumzug in Hambrücken bei Karlsruhe vor einem Traktor zur Sicherung im Einsatz. Die junge Frau stolperte jedoch, wurde von dem Fahrzeug überrollt und trug lebensgefährliche Verletzungen davon. Ebenfalls 2017 fiel ein damals 21-Jähriger im oberbayerischen Markt Indersdorf während eines Umzugs von einem Faschingswagen. Er stürzte aus vier Metern Höhe kopfüber zu Boden und wurde lebensgefährlich verletzt. (dpa/lag)

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