- Ein Elfjähriger bittet Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton in einem Brief um Hilfe.
- Der Vater des Jungen sitzt in einem Gefängnis in Bahrain.
- Er wurde zum Tode verurteilt.
Ein Kind aus dem Königreich Bahrain, dessen Vater die Todesstrafe droht, hat sich in einem Brief an den Formel-1-Weltmeister
Lewis Hamilton soll Todeskandidaten in Bahrain retten
Der elfjährige Ahmed Ramadhan malte ein Bild vom Rennwagen des Mercedes-Fahrers und schrieb darunter: "Lewis, bitte rette meinen Vater". Der siebenfache Weltmeister Hamilton, der am 29. November den Großen Preis von Bahrain gewonnen hatte, bestätigte vor dem abschließenden Saisonrennen in Abu Dhabi den Erhalt der Nachricht.
"Ich denke, das Traurigste für mich war, dass es einen jungen Mann in der Todeszelle gibt, dessen Schicksal unklar ist. Dass sein Sohn mir einen Brief geschrieben hat, hat mich wirklich sehr getroffen", sagte Hamilton.
Für den Engländer, dessen siebter WM-Titel bereits nach 14 von 17 WM-Läufen feststand, endete der Grand Prix in Abu Dhabi mit Rang drei hinter Red-Bull-Fahrer Max Verstappen und dem zweiten Mercedes-Piloten und Vize-Weltmeister Valtteri Bottas.
Hamilton teilte mit, er habe gehofft, das Thema bei einem Treffen mit Bahrains Kronprinz Salman bin Hamad al Chalifa ansprechen zu können. Aufgrund seiner Infektion mit dem Coronavirus habe das Treffen jedoch ausfallen müssen. "Ich war die meiste Zeit der Woche bettlägerig", sagte der 35-Jährige.
Dennoch werde er sich um Hilfe für den Vater des Kindes bemühen: "Ich denke, es gibt definitiv Arbeit im Hintergrund zu tun, und ich werde das definitiv nicht unbeachtet lassen", versprach Hamilton.
Das in London ansässige Bahrainische Institut für Rechte und Demokratie (Bird) zitierte den Elfjährigen mit den Worten: "Als ich das Auto gezeichnet habe, habe ich die Hoffnung gespürt, dass es das Leben meines Vaters retten könnte".
Bahrains Oberstes Gericht hatte im Juli das Todesurteil gegen Mohammed Ramadhan bestätigt, dem der Mord an einem Polizisten bei einem Bombenanschlag vorgeworfen wurde. Der Vorfall ereignete sich offenbar 2011 im Rahmen von Massenprotesten gegen das Königshaus. Ramadhan ist Anhänger der schiitischen Glaubensgruppe in dem sunnitisch regierten Land.
Amnesty International bezeichnet Urteil als "grob unfair"
Kritiker werfen der Justiz in dem Königreich vor, dass das Urteil auf Geständnissen beruhe, die durch Folter erzwungen worden seien. Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bezeichnete das Urteil als "grob unfair".
Das Königreich Bahrain wies die Vorwürfe der Menschenrechtsverletzungen zurück und bestritt, schiitische Bürger zu diskriminieren. (AFP/hau)
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