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Den Dresdnern bietet sich am Mittwochmorgen ein beängstigender Anblick: Die Carolabrücke ist in der Nacht eingestürzt.
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Viele Schaulustige haben sich versammelt, um sich das Unglück anzuschauen.
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Der Brückenzug stürzte auf einer Länge von etwa hundert Metern in die Elbe. Verletzt wurde nach Angaben der Behörden in der sächsischen Landeshauptstadt niemand.
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Die Feuerwehr wurde nach eigenen Angaben um 3:08 Uhr alarmiert. Noch während der Lageerkundung durch die Einsatzkräfte seien an der Abbruchkante zwei Fernwärmerohre mit jeweils einem halben Meter Durchmesser geborsten, sagte ein Feuerwehrsprecher. Dadurch sei es zu einem massiven Austritt von Heißwasser gekommen, das Teile des Terrassenufers komplett unter Wasser gesetzt habe.
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Die Gründe für den Brückeneinsturz sind noch unklar. Der Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke bei der Stadt Dresden, Holger Kalbe, vermutet Korrosion als mögliche Ursache. Zu DDR-Zeiten habe ein massiver Clorideintrag stattgefunden.
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Zwar sei in der Vergangenheit bereits ein Chloridentzug an dem Bauwerk vorgenommen worden. An der Abbruchstelle stehe aber ein Mast der Verkehrsbetriebe, sodass es dort womöglich zu einem massiven Chlorideintritt gekommen sei.
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Die Stadt beschäftige sich seit vielen Jahren mit dem Risiko, das von der Brücke ausgeht. Deshalb seien zwei der drei Brückenzüge in den vergangenen Jahren saniert worden. Der nun eingestürzte Brückenzug sollte 2025 instandgesetzt werden. Dass der Zustand "so schlimm" war, sei nicht voraussehbar gewesen, sagte Kalbe.
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Über die Brücke verkehren normalerweise neben Autos, Fußgängern und Fahrradfahrern auch zwei Straßenbahnlinien – auch nachts. Die letzte Straßenbahn sei 18 Minuten vor dem Einsturz über die Brücke gefahren, sagte ein Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe. Mittlerweile würden die Linien über die benachbarten Brücken umgeleitet.
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Es herrsche nach wie vor akute Gefahr, dass noch weitere Teile der Brücke einstürzen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Der gesamte Bereich um die Carolabrücke bleibe daher vorerst für den Verkehr gesperrt, ebenso die Elbe selbst. Betroffen waren auch der Elberadweg und das Terrassenufer.
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Die gut 30 Meter breite heutige Carolabrücke, benannt nach der Ehefrau des sächsischen Königs Albert, Carola von Wasa-Holstein-Gottorp, wurde im Jahr 1971 fertiggestellt. Im Fluss wird sie von einem Pfeiler gestützt. (Mit Material der AFP)