Das Robert-Koch-Institut führt an verschiedenen früheren Corona-Hotspots Tests zu Antikörpern durch. Nun veröffentlichte das RKI Ergebnisse der Antikörper-Studie aus dem bayerischen Bad Feilnbach.
Auch an sogenannten Corona-Hotspots hat sich bisher der überwiegende Teil der Bevölkerung nicht mit dem Virus infiziert. Im oberbayerischen Bad Feilnbach hatten 6,0 Prozent der Erwachsenen Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus und demnach eine Infektion durchgemacht, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) ergab.
Die Tests mit 2.153 Erwachsenen vom 23. Juni bis 4. Juli ergaben somit zwar 2,6-mal mehr Infektionen als bisher bekannt, der Großteil der Bevölkerung habe damit die Infektion aber nicht durchgemacht, sagte Studienleiterin Claudia Santos-Hövener.
Corona: Männer und Frauen gleich stark betroffen
Bei den Geschlechtern gibt es keinen Unterschied: Die Studie zeigt, dass Männer und Frauen etwa gleich stark betroffen waren. Von den Testpersonen mit Antikörpern wurden während der Infektion bei 85,5 Prozent typische Krankheitssymptome festgestellt.
Erstaunlich auch: Bei 39,9 Prozent der Erwachsenen, die nach eigenen Angaben positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, konnte man keine Antikörper nachweisen.
Studie auch in Kupferzell durchgeführt
Bad Feilnbach im Landkreis Rosenheim war die zweite stark von Corona betroffene Kommune nach Kupferzell in Baden-Württemberg, in der das RKI Einwohner auf das Virus testete.
In Kupferzell waren bei 7,7 Prozent der Getesteten Antikörper gefunden worden. Weil bei nachweislich mit Corona infizierten Menschen allerdings häufig keine Antikörper feststellbar sind, lag dort der tatsächliche Anteil der Menschen, die bereits mit SARS-CoV-2 infiziert waren, wohl merklich höher bei gut 10 Prozent. Auch in Bad Feilnbach liegt aus diesem Grund der geschätzte prozentuale Anteil der Infizierten höher bei hochgerechnet 8,6 Prozent, wie Santos-Hövener sagte.
Das RKI untersuchte bei der Studie unter anderem, wie viele Menschen die Infektion bereits durchgemacht und anschließend Antikörper entwickelt haben. Insgesamt sollen 8.000 Personen an der Studie teilnehmen.
Neben der Studie in Corona-Hotspots untersucht das RKI in Zusammenarbeit mit Blutspendediensten auch die Antikörper und ihre Verbreitung in anonymisierten Blutproben. (awa)
Verwendete Quellen:
- dpa
- Robert-Koch-Institut: "Corona-Monitoring lokal"
- Robert-Koch-Institut: "SARS-CoV-2: Antikörper-Studien des RKI"
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