Nach dem Selbstmordanschlag im Nordwesten Pakistans mit Dutzenden Toten hat sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu der Tat bekannt. "Ein Selbstmordattentäter des Islamischen Staates" habe "seine Sprengstoffweste inmitten einer Menschenmenge" in der Stadt Khar gezündet, vermeldete am Montag Amak, das Verlautbarungsorgan des IS. Bei dem Anschlag seien mehrere hochrangige Mitglieder der Partei Jamiat Ulema-e-Islam-F (JUI-F) getötet worden, hieß es weiter.
Der pakistanischen Polizei zufolge wurden bei dem Attentat mindestens 54 Menschen getötet, darunter nach Angaben eines hochrangigen Behördenvertreters 23 Minderjährige. Der Angriff galt einer Veranstaltung der islamistischen JUI-F, die als Mitglied der Parteienallianz Mittahida Majlis-e-Amal (MMA) Teil der Regierungskoalition ist.
Die örtliche IS-Gruppierung hat bereits in der Vergangenheit hochrangige Parteivertreter der JUI-F angegriffen. Die Dschihadisten werfen der Partei Heuchelei vor, weil sie die Regierung und das Militär unterstützt.
Die JUI-F verfügt im Norden und Westen Pakistans über ein riesiges Netzwerk von Moscheen und Koranschulen. Der Vorsitzende der Partei, der Kleriker Fazlur Rehman, wurde als islamistischer Hardliner bekannt, trat mit den Jahren aber gemäßigter auf, um Allianzen mit säkularen Parteien auf der linken und rechten Seite des politischen Spektrums schließen zu können. So hat er seine Partei zu einem wichtigen Akteur in pakistanischen Regierungskoalitionen gemacht.
In Pakistan stehen im Oktober oder November Neuwahlen an. Obwohl das Parlament noch nicht offiziell aufgelöst ist, bereiten sich die Parteien bereits auf den Wahlkampf vor. © AFP
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