Wegen schweren Kindesmissbrauchs steht ein 38-Jähriger in Südwestfalen vor Gericht. Gegen ihn wurde ermittelt, nachdem seine elfjährige Stieftochter ein Kind geboren hatte. Vor Gericht schweigt er.
Wegen schweren sexuellen Missbrauchs seiner Stieftochter steht in Siegen ein 38-Jähriger vor Gericht. Das damals elfjährige Mädchen hatte im Mai 2024 ein Baby zur Welt gebracht.
Ein DNA-Test ergab, dass der Angeklagte der Vater des Kindes ist. In der verlesenen Anklage legt die Staatsanwaltschaft dem 38-Jährigen aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein in Südwestfalen sexuellen Missbrauch in neun Fällen zwischen März 2020 und August 2023 zur Last.
Fotomaterial belastet Angeklagten
In fünf Fällen zwischen 2020 und 2023 geht es demnach um schwere sexualisierte Gewalt. Bei der letzten mutmaßlichen Tat sei das Mädchen dann schwanger geworden, so die Staatsanwaltschaft.
Bei den weiteren Vorwürfen gegen den Mann geht es unter anderem um Fotos, die der Angeklagte von sich und dem Mädchen gemacht haben soll. Sie zeigen demnach Küsse, bei denen die Staatsanwaltschaft den Tatbestand der Kinderpornografie erfüllt sieht.
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Der Angeklagte äußerte sich vor Gericht nicht zu den Vorwürfen. Am Morgen vor dem Prozessauftakt hatte die Stieftochter durch ihre Anwältin mitteilen lassen, dass sie entgegen ihrer früheren Absicht nun doch vor Gericht aussagen will – unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Bis zum 18. Februar sind weitere sechs Verhandlungstermine angesetzt. Der Angeklagte sitzt bereits seit Anfang Oktober in Untersuchungshaft. (dpa/bearbeitet von lag)
Hilfsangebote
- Wenn Sie selbst von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich bitte an das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (116 016 oder online), das Hilfetelefon "Gewalt an Männern" (0800/1239900 oder online), das Hilfetelefon "Sexueller Missbrauch" (0800/225 5530), in Österreich an die Beratungsstelle für misshandelte und sexuell missbrauchte Frauen, Mädchen und Kinder (Tamar, 01/3340 437) und in der Schweiz an die Opferhilfe bei sexueller Gewalt (Lantana, 031/3131 400)
- Wenn Sie einen Verdacht oder gar Kenntnis von sexueller Gewalt gegen Dritte haben, wenden Sie sich bitte direkt an jede Polizeidienststelle.
- Falls Sie bei sich oder anderen pädophile Neigungen festgestellt haben, wenden Sie sich bitte an das Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden".
- Anlaufstellen für verschiedene Krisensituationen im Überblick finden Sie hier.
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