In Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt haben Kinder am Wochenende für ernsthafte Zwischenfälle im Bahnbetrieb gesorgt. In Paderborn ist dabei ein Zug entgleist.
Ein Elfjähriger soll bei Paderborn ein Stahlteil auf die Schienen gelegt haben - dadurch war ein Zug entgleist, ein Mensch wurde nach Angaben der Bundespolizei verletzt.
Der mit etwa 80 Fahrgästen besetzte Zug der Nordwestbahn war am Sonntagnachmittag in der Nähe des Bahnhofs Paderborn-Sennelager über das etwa 1,20 Meter lange Stahlteil gefahren.
Bei der Kollision sei eine Achse des Zuges abgerissen. Ein Bahnmitarbeiter, der sich im Fahrerstand aufhielt, wurde nach Polizeiangaben durch umherfliegende Glassplitter einer Tür am Bein verletzt. Die Passagiere blieben unverletzt und wurden von der Feuerwehr aus der Bahn geholt. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Die Beamten seien durch Zeugenhinweise auf den Jungen aufmerksam geworden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei Münster am Montag. Das Kind habe die Tat eingeräumt. Mit seinen elf Jahren sei der Junge nicht strafmündig.
Sachschaden im sechsstelligen Euro-Bereich
Die Bundespolizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Die Beamten wollen unter anderem klären, woher der Junge das Stahlteil gehabt haben könnte und ob es weitere Tatbeteiligte gebe. Es werde vermutet, dass das Bauteil zur Ladungssicherung in der Nähe der Gleise gelegen habe, sagte der Polizeisprecher.
Der Zug wurde in der Nacht geborgen. Am Zug und am Gleisbett entstand ein Sachschaden, der laut Bundespolizei nach Einschätzung eines Bahnmitarbeiters "sicherlich im sechsstelligen Euro-Bereich liegt".
Kinder legen mit Sand befüllte Getränkedosen auf Gleise
In Oschersleben in Sachsen-Anhalt informierte am Samstag ein Zeuge die Bundespolizei über mehrere Kinder, die mit Sand befüllte Getränkedosen auf die Gleise legten.
Ein anfahrender Zug konnte rechtzeitig gestoppt werden, die drei zwölf- bis 13-jährigen Jungen und Mädchen wurden von Beamten aufgegriffen und belehrt. (dpa/AFP/lh)
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