Das Erzbistum Köln hat vier mutmaßliche Fälle sexuellen Missbrauchs gemeldet. Die Staatsanwaltschaften Bonn, Düsseldorf und Koblenz seien informiert worden, teilte das Erzbistum am Montag mit. Es gehe um Vorkommnisse aus den 1970er und 1980er Jahren.
Die jetzt erfolgten Meldungen basierten auf neuen Informationen von Betroffenen oder auf Erkenntnissen der internen Akten-Aufarbeitung.
Bei den Beschuldigten handele es sich um Priester aus dem Erzbistum Köln, bei denen bereits Sanktionen ausgesprochen und kirchenrechtliche Verfahren in die Wege geleitet worden seien. Alle Beschuldigten seien aktuell nicht mehr im Dienst. Die öffentliche Ausübung des priesterlichen Dienstes sei ihnen untersagt. Generalvikar Markus Hofmann versicherte, alle Erkenntnisse würden an die Strafbehörden weitergegeben. Derzeit würden weitere Akten systematisch erfasst und überprüft.
Vertuschung in vielen Fällen
Derzeit steht die katholische Kirche weltweit vor allem wegen Missbrauchsskandalen in der Kritik. Für Deutschland hatte eine Studie der Deutschen Bischofskonferenz im vergangenen Monat ergeben, dass zwischen 1946 und 2014 mindestens 1670 katholische Kleriker 3677 Minderjährige missbraucht haben sollen. In Kirchenakten wurden Hinweise darauf gefunden, dass 4,4 Prozent aller Kleriker Kinder oder Jugendliche missbraucht haben könnten. Vielfach wurde der Missbrauch vertuscht. © dpa
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