Fünf Mädchen feiern in Polen Geburtstag in einem Escape-Room. Dann bricht ein Feuer aus - und der Raum wird zur tödlichen Falle. Wie kam es zu der Tragödie?
Eigentlich sollte es ein Geburtstag voller Rätsel und Spannung werden: Fünf 15-Jährige feiern in einem Escape-Room. Wenig später sind sie tot.
Im nordpolnischen Koszalin (Köslin) waren am späten Freitagnachmittag fünf 15-jährige Mädchen bei einem Feuer ums Leben gekommen, die den Geburtstag eines der Teenager gefeiert hatten. Ein 26-jähriger Mann wurde zudem mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht.
In einem "Escape-Room" muss eine Gruppe unter Zeitdruck bestimmte Rätsel und Aufgaben lösen, um aus dem Raum "entkommen" zu können. Solche Spiele erfreut sich in vielen Ländern immer größerer Beliebtheit.
Feuer brach in Nebenraum aus
Nach dem tödlichen Brand steht nun die Ermittlung der Ursache im Fokus. Darüber hinaus sollen bereits am Samstag die Brandschutzmaßnahmen in allen Escape-Räumen in Polen überprüft werden, wie der polnische Innenminister Joachim Brudzinski ankündigte.
Die Betreiber von "Escape-Rooms" müssen in Polen bisher keine besonderen Genehmigungen der Feuerwehr einholen.
Die Behörden wollten am Freitag noch keine näheren Angaben zu dem Vorfall machen. Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr brach der Brand in einem Nebenraum aus.
Einer der Feuerwehrmänner vor Ort sagte der Zeitung "Gazeta Wyborcza", dass das Feuer schon in allen Räumen des Erdgeschosses gewütet habe, als die Feuerwehr angekommen sei. Das Feuer habe also allem Anschein nach den Opfern den Fluchtweg abgeschnitten.
Ausgelöst wurde das Feuer nach Angaben der Zeitung wahrscheinlich durch die Explosion einer Gasflasche. Die Pressesprecherin der Koszaliner Polizei betonte jedoch, dass man noch nichts zu den Ursachen des Brandes sagen könne.
Präsident und Minister sagen Familien Hilfe zu
Polens Präsident Andrzej Duda drückte auf Twitter den Familien der Opfer sein Beileid aus: "Eine verheerende Tragödie in Koszalin. Fünf fröhliche Mädchen wurden aus dem Leben gerissen", schrieb er.
Den Familien der Opfer sagte Innenminister Brudzinski von der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) unbürokratische Hilfe zu.
Koszalin liegt rund 160 Kilometer westlich von Danzig (Gdansk) in der Woiwodschaft Westpommern. Der Bürgermeister der Stadt, Piotr Jedlinski, erklärte den Sonntag zu einem Trauertag. (ank/dpa)
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