Wissenschaftler haben erstmals in Chile die Überreste einer Dinosaurierart mit Entenschnabel entdeckt. Beim "Gonkoken nanoi" handele es sich um "schlank aussehende Dinosaurier, die sowohl auf zwei wie auch auf vier Beinen stehen konnten, um so die Vegetation in der Höhe und am Boden zu erreichen", sagte Alexander Vargas, Direktor des paläontologischen Netzwerks der Universität Chile und einer der Autoren der Studie, die am Freitag in der Zeitschrift "Science Advances" veröffentlicht und in Santiago vorgestellt wurde.
Vier Meter lang und eine Tonne schwer
Der Dinosaurier konnte demnach vier Meter lang und eine Tonne schwer werden und lebte vor 72 Millionen Jahren im äußersten Süden der heutigen chilenischen Region Patagonien. Die Entdeckung zeige, dass auch im chilenischen Patagonien vor sehr langer Zeit Hadrosaurierarten - Dinosaurierarten mit Entenschnabel - lebten.
Zum ersten Mal in Chile
Bisher war die Verbreitung von Hadrosauriern während der Kreidezeit in Nordamerika, Asien und Europa bekannt. Dass sie offenbar auch auf der Südhalbkugel vorkamen, überraschte die Wissenschaftler. Sie wollen nun herausfinden, "wie ihre Vorfahren dorthin gelangt sind", sagte Vargas.
Die Überreste des "Gonkoken nanoi" waren bereits 2013 entdeckt worden, es folgten jahrelange Untersuchungen. Es ist die fünfte in Chile entdeckte Dinosaurierart. Der Name "Gonkoken" bedeutet in der Sprache der einstigen Ureinwohner der Region "einer Ente oder einem Schwan ähnelnd".
© AFP
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