Eigentlich wollten sie einen verfeindeten Drogenhändler töten, stattdessen erschossen sie dessen Freundin. Wegen Mordes an der 28-Jährigen in Liverpool sind vier Männer nun zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Liverpool Crown Court entschied am Mittwoch, dass sie mindestens 41 Jahre im Gefängnis bleiben müssen, wie die Nachrichtenagentur PA aus dem Gericht meldete. Drei von ihnen müssen sogar noch länger in Haft.

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Die Angeklagten im Alter zwischen 26 und 41 Jahren hatten im August 2022 eigentlich den verfeindeten Drogenhändler töten wollen. Doch dessen Freundin war allein zu Hause, als einer der Beteiligten in das Zuhause des Paares eindrang. Der 41-jährige Täter feuerte ins Wohnzimmer und traf dort die Frau, anschließend schoss er noch mehrmals zur Warnung in die Schlafzimmerwand im ersten Stock. Die 28-Jährige starb an ihren Verletzungen.

Der Schütze hatte sich wegen Totschlags schuldig bekannt. Eine Jury verurteilte ihn aber ebenso wegen Mordes wie seine drei Komplizen, die die Vorwürfe bestritten hatten. Die vier hatten nach Ansicht eines Gerichts die Tat gemeinsam geplant, einer von ihnen brachte den Schützen zudem zum Tatort.

Ein Schuldspruch wegen Mordes bedeutet in Großbritannien zwingend lebenslange Haft. Der Richter legt aber eine Mindesthaftdauer fest - für die nun Verurteilten beträgt diese zwischen 41 und 47 Jahren. Zwei weitere Angeklagte wurden freigesprochen.

In Liverpool kam es bei Bandenkriegen zuletzt wiederholt zu aufsehenerregenden Taten. So wurde eine Neunjährige getötet, als ein Schütze bei der Verfolgung eines Mannes durch eine zufällig geöffnete Haustür feuerte. Die Polizei in der nordwestenglischen Hafenstadt klagt seit längerem über eine Mauer des Schweigens bei der Aufklärung von Verbrechen. Auch der Freund der erschossenen 28-Jährigen kooperierte nicht mit den Ermittlern.  © dpa

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