Großeinsatz der Polizei in Münster. Im Gefängnis bedroht ein Häftling eine Bedienstete. Nach gut drei Stunden ist die Geisel befreit, der Täter wird erschossen. Der Mann wäre bald entlassen worden.

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Ein Häftling ist bei einem Polizeieinsatz in der JVA Münster erschossen worden, nachdem er vorher eine Bedienstete als Geisel genommen hatte. Das bestätigte eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Justizministeriums am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Mann wäre demnach in gut drei Wochen entlassen worden. Laut "bild.de" soll er die Bedienstete mit einer Rasierklinge bedroht und einen Hubschrauber verlangt haben.

Die Polizei hatte um kurz vor 10 Uhr morgens via Twitter mitgeteilt: "Einsatzlage beendet. Geisel unverletzt befreit. Der Täter ist bei dem Einsatz ums Leben gekommen." Die Polizei war gegen 6.30 Uhr alarmiert worden. Sie war mit einem Großaufgebot an der JVA im Einsatz.

Die Justizvollzugsanstalt Münster liegt mitten in der Stadt. Wegen des Einsatzes war der Straßenverkehr im Umfeld gestört. Der Täter soll laut "bild.de" eine viermonatige Haftstrafe wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte abgesessen haben.

Laut Justizministerium wäre er am 10. November bereits wieder entlassen worden. Sein Motiv blieb zunächst unklar.

Geisel bleibt "nahezu unverletzt"

Die Geisel ist eine 29 Jahre alte Auszubildende. Die Frau sei körperlich "nahezu unverletzt", sagte ein Sprecher des Justizministeriums am Freitag. Man kümmere sich nun intensiv um die Frau. Gleichzeitig drückte der Sprecher des Justizministeriums sein Beileid für den 40 Jahre alten Häftling aus, der bei der Geiselnahme von der Polizei erschossen wurde: "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen."

Das Gefängnis in Münster ist nur noch zum Teil mit Gefangenen belegt. Seit Jahren ist ein Neubau im Osten der Stadt geplant. Der Bau soll 2025 bezogen werden. 2016 musste ein Teil der JVA innerhalb von 48 Stunden geräumt werden, weil Teile des denkmalgeschützten Gebäudes als einsturzgefährdet galten.

Die Evakuierung des 160 Jahre alten Bereiches hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Die rund 500 Häftlinge wurden kurzfristig auf andere Gefängnisse in NRW verlegt.  © dpa

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