Eine Hochschwangere ist in den USA festgenommen worden, da sie an einem bewaffneten Autoraub beteiligt gewesen sein sollte. Das stellte sich als Fehler heraus: Die Software zur Gesichtserkennung lag falsch. Die Frau reichte Klage ein.
In den USA ist eine hochschwangere Frau offenbar aufgrund von Schwächen einer Gesichtserkennungssoftware fälschlicherweise wegen eines Autoraubs festgenommen worden. Porcha Woodruff ist deswegen vor Gericht gezogen und hat die Stadt Detroit auf Schmerzensgeld in nicht genannter Höhe verklagt.
Die 32-jährige Afroamerikanerin ist Medienberichten zufolge der erste bekannte Fall einer Frau in den USA, die auf Grundlage einer Software zur Gesichtserkennung fälschlicherweise in Haft genommen wurde.
Hochschwangere Frau perplex über Festnahme
Woodruff, die damals im achten Monat schwanger war, wurde am Morgen des 16. Februar von einem halben Dutzend Polizisten festgenommen, als sie ihre beiden Kinder für die Schule vorbereitete. "Sie war angesichts ihrer sichtbaren Schwangerschaft perplex und dachte, es würde sich um einen Scherz handeln", heißt es in der Klageschrift.
Die Polizei in Detroit im Bundesstaat Michigan ermittelte damals zu einem bewaffneten Autoraub, an dem eine Frau beteiligt war. Sie ließ dabei Bilder einer Überwachungskamera von einer Software zur Gesichtserkennung auswerten, Woodruff erschien als möglicher Treffer. Dem Opfer des Autoraubs wurden daraufhin die Fotos mehrerer Frauen gezeigt, darunter ein Polizeifoto von Woodruff aus dem Jahr 2015. Das Opfer identifizierte Woodruff als die Tatbeteiligte.
Die 32-Jährige wurde festgenommen und im Verlauf des Tages gegen Kaution wieder freigelassen. Das Verfahren wurde später aus Mangel an Beweisen eingestellt.
Software insbesondere bei Identifizierung von Afroamerikanern fehleranfällig
Die Frau argumentiert nun in ihrer Zivilklage, die Polizei hätte sich nicht auf eine Software stützen dürfen, die insbesondere bei der Identifizierung von Afroamerikanern fehleranfällig sei. Experten zufolge kommt es bei solchen Programmen insbesondere bei Schwarzen immer wieder zu Verwechslungen. (afp/sbi)
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