Der Gestank über der südafrikanischen Metropole Kapstadt sorgte für großen Aufruhr, als es am Montag im Zentrum der Stadt und in der Umgebung stark nach Gülle roch. Die Stadtverwaltung führte den Geruch zunächst auf eine defekte Abwasseranlage zurück, stellte jedoch später fest, dass er von einem Schiffstransporter kam. Auf dem befinden sich 19.000 Rinder.

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Der Gestank von einem Schiff mit Tausenden Rindern an Bord im Hafen der südafrikanischen Touristenmetropole Kapstadt hat für großen Aufruhr gesorgt. Im Zentrum der Stadt mit fünf Millionen Einwohnern sowie in der Umgebung roch es am Montag stark nach Gülle. Auf dem Schiff befanden sich nach Angaben der Stadtverwaltung 19.000 Rinder auf dem Weg von Brasilien in den Irak.

Das Schiff hatte am Sonntag im Kapstädter Hafen angedockt, der direkt an die Innenstadt grenzt. Der südafrikanische Tierschutzverbund NSPCA hatte die "Al Kuwait" nach eigenen Angaben besichtigt und wies in einer Mitteilung auf "die schrecklichen Bedingungen" der Tiere hin, die sich bereits seit zweieinhalb Wochen an Bord befänden. Die Tiere stehen demnach tief "in Kot und Ammoniak". "Der Gestank an Bord ist unvorstellbar", sagte der Veterinärberater des Verbunds, Bruce Marock.

Vier Pfoten: "Tierquälerische Transporte"

Die Tierschutzstiftung Vier Pfoten wies darauf hin, die Tiere litten nicht nur an dem Gestank; Lebendtiertransporte seien generell eine Qual für sie. Auch aus Deutschland werden Tiere demnach regelmäßig auf Schiffen transportiert – beispielsweise übers Mittelmeer Richtung Nordafrika. Auch ein von der EU-Kommission vorgelegter Gesetzentwurf einer neuen Transportverordnung lasse die "tierquälerischen Transporte" weiter zu, sagte Nadine Miesterek von Vier Pfoten.

Die Stadtverwaltung hatte zunächst angenommen, der Gestank komme von einer defekten Abwasseranlage in Kapstadt. Erst mehrere Stunden später führten die Behörden die Ursache auf den Schiffstransporter zurück.

Nach Angaben der Stadtverwaltung habe das Schiff am Montagabend wieder abgelegt und befinde sich nun auf dem Weg in den Irak. (dpa/phs)

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