Erschreckende Anschuldigungen halten derzeit Frankreich in Atem. Ein Anästhesist wird in 17 Fällen verdächtigt, seine Patienten während OPs vergiftet zu haben. Gegen den Beschuldigten läuft bereits ein Ermittlungsverfahren in weiteren Fällen.
In Frankreich sind gegen einen Anästhesisten, gegen den bereits ein Ermittlungsverfahren wegen der Vergiftung von Patienten läuft, weitere Vorwürfe erhoben worden. Der Arzt sei verdächtig, in 17 Fällen nicht korrekt gearbeitet zu haben, sagte der Staatsanwalt der ostfranzösischen Stadt Besançon, Etienne Manteaux, am Donnerstag. In sieben Fällen hätten die Patienten nicht überlebt, so Manteaux. Der Fall ist in Frankreich in den Medien ein großes Thema.
Der Verdächtige sei der "gemeinsame Nenner" von mehr als 60 Vorfällen in einer Klinik in den Jahren von 2008 bis 2016, bei denen es bei Routineeingriffen zu Problemen mit der Anästhesie kam, wie der Staatsanwalt erklärte. Die mutmaßlichen Opfer seien zwischen 4 und 80 Jahre alt gewesen.
Gift führte zu Herzstillstand
Sie waren laut Manteaux vergiftet worden, indem Betäubungsmittel oder Kalium in die Beutel mit Paracetamol oder Flüssigkeit zur Hydrierung während der OPs hinzugefügt worden sei. Das Gift sei Tropfen für Tropfen in die Adern der Patienten gelaufen und habe zu einem Herzstillstand geführt. Die Vorkommnisse hätten geendet, als der Arzt nicht mehr in dem Krankenhaus gearbeitet habe, so der Staatsanwalt.
Gegen den Anästhesisten läuft französischen Medien zufolge bereits seit 2017 ein anderes Ermittlungsverfahren wegen der Vergiftung von sieben Patienten. Der Anwalt des Arztes wies die Vorwürfe gegen seinen Mandanten zurück.
(dpa/fra)
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