Tagelang lagen zwei Verschüttete unter den Trümmern eines eingestürzten Hauses in Düsseldorf - nun sind sie tot geborgen worden. Die Feuerwehr, die fieberhaft nach den Vermissten gesucht hatte, rückt ab. Offen ist, warum das Gebäude zusammenstürzte.

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Drei Tage nach dem Einsturz eines Hauses in der Düsseldorfer Innenstadt haben Rettungskräfte zwei tote Bauarbeiter geborgen. Die Leichen seien am Mittwochabend aus den Trümmern geholt worden, erklärte die Feuerwehr am Donnerstagmorgen.

Bei einem der Toten handelt es sich demnach um einen 35-jährigen Arbeiter aus Wuppertal. Der zweite tote Bauarbeiter müsse noch identifiziert werden, hieß es. Die Feuerwehr wollte den Einsatz im Laufe des Tages abschließen.

Rettungskräfte waren tagelang im Einsatz

Das Hinterhaus in der Nähe der Königsallee war am Montagnachmittag bei Sanierungsarbeiten teilweise eingestürzt. Von einem mehrere Stockwerke hohen, leerstehenden Gebäudeteil blieb nur ein Trümmerberg mit Mauerteilen, Steinen, Latten und einem Rest vom Gerüst übrig.

Tagelang waren die Rettungskräfte im Einsatz, um die beiden Verschütteten aus dem Trümmern zu holen. Der 35-Jährige war bereits am Dienstag gefunden worden. Wegen des tonnenschweren Schutts und der instabilen Lage am Unglücksort konnte er zunächst nicht geborgen werden.

Am Mittwoch entdeckten die Einsatzkräfte dann in der Nähe des ersten Fundorts den zweiten Vermissten. Bis zum Nachmittag hatten Höhenretter vom Personenkorb eines Krans aus fieberhaft nach dem verschütteten Arbeiter gesucht und die Hoffnung nicht aufgegeben, ihn doch noch lebend zu finden. Die Familien der beiden Opfer seien an der Einsatzstelle informiert und durch Notfallseelsorger betreut worden.

Es gab keine Baufreigabe

Die Einsturz-Ursache war zunächst unklar. Die Staatsanwaltschaft prüft ein mögliches Fremdverschulden. Die Stadt Düsseldorf hatte am Dienstag erklärt, dass für die Arbeiten an dem Haus zwar am Montag eine Genehmigung erteilt worden sei, es aber noch keine Baufreigabe gegeben habe.

Dafür habe ein Standsicherheitsnachweis gefehlt. Zahlreiche Arbeiten wie die Erneuerung von Fenstern und Türen seien allerdings auch ohne die Baufreigabe erlaubt. Es müsse geprüft werden, welche Arbeiten genau am Gebäude gemacht worden seien und wodurch der Einsturz verursacht worden sei.  © dpa

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