Der renommierte Bassbariton Theo Adam ist tot. Er war einer der großen Wagner-Sänger seiner Zeit. Seine Karriere währte Jahrzehnte.

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Der renommierte Dresdner Opernsänger Theo Adam ist tot. Der Bassbariton, der in Wagner-Partien und Strauss-Rollen Weltgeltung erlangte, starb am Donnerstag nach langer Krankheit mit 92 Jahren in einem Pflegeheim seiner Heimatstadt. Das bestätigte die Familie am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Die Trauerfeier finde am 18. Januar in der Loschwitzer Kirche statt.

Über den Tod des Kammersängers hatte zuerst die Onlineausgabe der "Dresdner Neuesten Nachrichten" berichtet.

"Er war ein brillanter Künstler und ebenso großartiger Pädagoge, der vieles von seiner Begeisterung für den Gesang an die Studierenden weitergeben konnte", würdigte ihn die amtierende Rektorin der Dresdner Hochschule für Musik, Rebekka Frömling. Adam sei als Künstler mit seiner Kreativität und seinem Talent Vorbild für Generationen von Studierenden gewesen. Er habe den Sängernachwuchs als Honorarprofessor unterrichtet und sich als Förderer für die Einrichtung engagiert.

Fixstern am Opernhimmel

Die Bundesrepublik verliere einen der wenigen deutsch-deutschen Weltstars der Opernbühne, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Sein Wotan in Bayreuth habe Maßstäbe gesetzt. Herausragend sei er auch in seiner geradezu virtuosen Liedinterpretation gewesen.

Theo Adam wurde am 1. August 1926 in Dresden geboren. 1937 wurde er einer der Sängerknaben im berühmten Dresdner Kreuzchor, nach dem Krieg studierte er Gesang. 1949 debütierte der Bariton an der Staatsoper Dresden und sang danach regelmäßig auch bei den Bayreuther Festspielen. Selbst an berühmten Opernhäusern wie der New Yorker Met wusste Adam zu begeistern. Später inszenierte er auch selbst, moderierte im Fernsehen und schrieb Bücher.

An der Wiener Staatsoper, wo Adam mehr als 250 Mal auftrat, würdigte Direktor Dominique Meyer den Verstorbenen als einen "der bedeutendsten Interpreten des 20. Jahrhunderts". Er sei "ein seiner Heimatstadt stets verbundener kosmopolitischer Sängergigant" gewesen. "Theo Adam wird ein Fixstern am Opernhimmel bleiben."

Kurz nach seinem 80. Geburtstag hatte der Künstler Abschied von der Bühne genommen - und sich fünf Jahre später auch aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

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