- Das Hochwasser in Australien hat das erste Opfer gefordert.
- Ein Mann starb - zuvor hatte er 35 Minuten lang mit dem Notdienst telefoniert.
- Die Polizei spricht von einer "absoluten Tragödie".
Bei den verheerenden Überschwemmungen im Südosten Australiens hat es ein erstes Todesopfer gegeben. Ein Mann sei im Nordwesten von Sydney in seinem Auto von den Fluten überrascht worden und habe sich nicht mehr aus dem Fahrzeug befreien können, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Die Behörden vermuten, dass die Elektrik versagte. Besonders tragisch: Der verzweifelte Mann telefonierte 35 Minuten lang mit dem Notdienst, bevor die Leitung zusammenbrach, wie der Sender 9News berichtete.
Mann kämpfte um sein Leben
Das Auto des Opfers zeige Spuren "von jemandem, der um sein Leben gekämpft hat", allerdings sei es dem Opfer nicht gelungen, die Scheiben zu öffnen.
Polizeisprecher Chris Laird sprach von einer "absoluten Tragödie". Es seien Untersuchungen zu dem Tod des Mannes eingeleitet worden.
Die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, sagte im Parlament, es sei "schlicht ein Wunder", dass es zuvor angesichts der katastrophalen Lage keine Toten gegeben habe.
Tagelanger Starkregen hatte in den vergangenen Tagen zur Evakuierung ganzer Ortschaften geführt. Häuser, Straßen und Felder versanken in den Fluten, viele Australier haben all ihren Besitz verloren.
Solches Hochwasser "haben wir in manchen Teilen seit 100 Jahren nicht erlebt"
Trotz Wetterbesserung und blauem Himmel in Teilen der Region gaben die Behörden noch keine Entwarnung. "Wir sind noch nicht über den Berg", sagte Berejiklian vor Journalisten.
Die Pegelstände vieler Flüsse stiegen weiter an, und für weite Gebiete seien noch Evakuierungsanordnungen möglich, die viele tausend Menschen betreffen könnten. Ein solches Hochwasser "haben wir seit 50 Jahren und in manchen Teilen seit 100 Jahren nicht erlebt", so die Politikerin.
Seit dem Wochenende seien etwa 24.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden, berichtete die Nachrichtenagentur AAP. Der Meteorologiebehörde zufolge war der Höchststand des Wassers in einigen Gemeinden noch nicht erreicht.
Während in manchen Gebieten die Aufräumarbeiten begannen, "wird das Leben für viele Menschen für eine lange Zeit nicht normal werden", sagte Berejiklian. (dpa/msc)
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