- Venedig wird vom Hochwasser bedroht.
- Deswegen ist "Mose" aktiviert worden.
- Experten gehen davon aus, dass das Hochwasserschutz-System ab 2075 das gesamte Jahr über aktiv sein muss.
Wegen Unwettern und starker Winde droht der norditalienischen Lagunenstadt Venedig Hochwasser. Das Flutschutzsystem "Mose" sei deshalb aktiviert worden, schrieb Bürgermeister Luigi Brugnaro am späten Montagabend auf Twitter. Dem Lagebericht der Kommune von Dienstagvormittag zufolge rechnen die Behörden bis Freitag mit Acqua Alta.
Bis Mittwochabend könnte der Pegel laut Vorhersage um bis zu 1,35 Meter steigen. Die höchste Warnstufe wäre bei 1,40 erreicht. Für Mittwoch und Donnerstag erwarteten die Meteorologen weitere Unwetter.
Wasser steht auf dem Markusplatz
Auf dem Markusplatz im Herzen der Altstadt Venedigs stand am Dienstagvormittag das Wasser. Auf Live-Bildern waren Stege zu sehen, auf denen die Menschen über den bei Touristen beliebten Platz laufen konnten.
Das Hochwasserschutz-System "Mose" soll Venedig vor den Sturmfluten schützen. Es besteht aus 78 Barrieren, die die Stadt an drei Einfahrten zur Lagune hochfahren kann, und ist seit Herbst 2020 in Betrieb.
Das milliardenschwere Projekt ist umstritten. Korruption, Bürokratie, fehlende Entscheidungen, politische und wirtschaftliche Eigeninteressen zögerten den Bau lange hinaus.
Experten: Hochwasserschutz-System muss ab 2075 immer aktiv sein
Experten halten es außerdem für möglich, dass das System ab 2075 das gesamte Jahr aktiv sein muss, wenn der Klimawandel und damit der Anstieg des Meeresspiegels nicht entscheidend gebremst wird. Das hätte enorme Auswirkungen auf die Umwelt und Wirtschaft in der Lagune. (dpa/msc)
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