Immer häufiger kommt es weltweit zu Naturkatastrophen durch Erdbeben und Extremwetterereignisse.
Naturkatastrophen weltweit haben im ersten Halbjahr dieses Jahres erneut überdurchschnittlich hohe Schäden angerichtet. Der weltweit größte Rückversicherer Munich Re bezifferte die Gesamtschadensumme durch Erdbeben und extreme Wetterereignisse auf 120 Milliarden Dollar (knapp 111 Milliarden Euro). Dies war zwar weniger als im Vorjahreszeitraum (140 Milliarden Dollar), aber deutlich mehr als der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre von inflationsbereinigt 89 Milliarden Dollar.
Der 30-jährige Durchschnitt liegt mit 76 Milliarden Dollar noch darunter. Die versicherten Schäden stiegen im abgelaufenen Halbjahr um zwei Milliarden Dollar auf 62 Milliarden Dollar. Auch hier liegen die Durchschnittswerte der vergangenen zehn Jahre mit 37 Milliarden Dollar und der vergangenen 30 Jahre mit 24 Milliarden Dollar deutlich darunter.
Zusammenhang mit Klimakrise wahrscheinlich
Die verheerendste Naturkatastrophe der ersten Jahreshälfte war das Erdbeben in Japan am Neujahrstag mit 245 Toten und einem Schaden von zehn Milliarden Euro. "Zahlreiche Gebäude stürzten ein, tausende Menschen blieben wochenlang ohne Strom und Wasser", erklärte Munich Re.
Die Zahl der Toten lag im ersten Halbjahr 2024 mit 4500 Menschen weltweit deutlich unter dem Vorjahr – damals waren durch Naturkatastrophen über 65.000 Menschen ums Leben gekommen, 58.000 von ihnen bei den schweren Erdbeben in Syrien und der Türkei im Februar 2023.
In diesem Jahr richteten in den ersten sechs Monaten auch Überschwemmungen im Nahen Osten und in Brasilien sowie schwere Tornados in den USA Milliardenschäden an. In Europa trieben insbesondere die schweren Unwetter in Süddeutschland mit fünf Milliarden Dollar die Schadenkosten in die Höhe, erklärte der Rückversicherer.
Im vergangenen Jahr wurden auch Gebiete überflutet, in denen solche Wetterereignisse "sehr selten" sind, so Munich Re, wie beispielsweise Dubai. "Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass der Klimawandel eine Rolle bei dieser Entwicklung spielt", erklärte Thomas Blunck, Mitglied des Vorstandes. (afp/ras)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.