Hurrikan "Dorian" hat auf seinem Weg die Bahamas verwüstet. Viele Menschen konnten sich gerade noch vor den Sturmfluten und Winden retten. Einige mussten teilweise stundenlang unter Trümmern ausharren. Doch nicht alle werden ihre Verwandten wiedersehen. Die Regierung rechnet mit vielen weiteren Toten.

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Hurrikan "Dorian" hat die Bahamas verlassen. Das ganze Ausmaß der Zerstörung ist noch nicht zu überblicken. Die Menschen, die die Katastrophe überlebt haben, haben Schreckliches durchgemacht.

Einige von ihnen hatten großes Glück - und andere hoffen immer noch auf ein Wunder.

Blinder Vater rettet Sohn vor Fluten von "Dorian"

Hurrikan "Dorian" hatte das Dach von Brent Lowes Haus weggeblasen und das Meer verschluckte langsam das umliegende Land. Das berichtet die Zeitung "The New York Times". Der Mann wusste, dass er fliehen musste. Allerdings stellte ihn die Flucht vor große Herausforderungen: Er musste seinen 24-jährigen Sohn, der Cerebralparese hat und nicht selbst laufen kann, mitnehmen. Zusätzlich ist Lowe blind.

Er nahm seinen Sohn auf seine Schultern und watete durch das Wasser, was ihm teilweise bis zum Kinn ging. "Es war beängstigend, so beängstigend", sagte Lowe zu "The New York Times". Er klammerte sich an Nachbarn und tastete sich so langsam den Weg zum nächsten, noch stehenden Haus.

Es war nur fünf Minuten weit weg - doch für Lowe fühlte es sich an wie eine Ewigkeit. Nun sind er und sein Sohn in Sicherheit. Allerdings weiß er noch nicht, ob auch seine älteste Tochter den Hurrikan überlebt hat. Seit Tagen sind die Telefonleitungen tot.

Familienhund findet Frauchen

Sandra Cooke, die in Nassau, der Hauptstadt der Bahamas, wohnt, hat der "The New York Times" eine ähnlich berührende Geschichte erzählt. Ihr Bruder konnte während des Wirbelsturms seine Frau nicht mehr finden. Schließlich entdeckte der Familienhund sie unter den Trümmern eines Hauses.

Als der Sturm kurz nachließ, halfen sie der Frau heraus. Sie war ganze 17 Stunden lang unter einem eingestürzten Dach gefangen. Sie wurde anschließend mit einem Helikopter in die Hauptstadt gebracht.

Frau rettet obdachlose Hunde

Doch nicht nur Menschen sind dem Wirbelsturm hilflos ausgeliefert. Auf den Straßen von Nassau leben viele obdachlose Hunde. Chella Phillips hat 97 von ihnen gerettet und in ihrem Zuhause untergebracht. Das berichtet der Nachrichtensender "CNN".

Alleine 79 von ihnen wohnen derzeit in ihrem Schlafzimmer. Bisher sei allerdings noch keiner von ihnen auf ihr Bett gesprungen, das teilte sie auf Facebook mit. Sie hatte die Türen und Fenster verbarrikadiert und ließ die ganze Zeit Musik laufen.

Kranke oder besonders ängstliche Hunde verbrachten den Wirbelsturm in Kisten.

Windstoß bläst Sechsjährigen fort

Doch nicht alle Geschichten haben ein glückliches Ende. Nach dem Hurrikan landete Adrian Farrington in einem Krankenhaus in Nassau. Dort erzählte er seine traurige Geschichte.

Er hatte sich das Bein bei dem Versuch gebrochen, seinem sechsjährigen Sohn während des Hurrikans das Leben zu retten. Das berichtet der Nachrichtensender "CBS News".

Die beiden saßen auf einem Dach. Er habe geglaubt, so vor den Fluten sicher zu sein. "Ein Windstoß blies ihn an der Seite des Hauses vom Dach und ins Wasser", erzählte er. Er habe die Situation immer noch vor Augen.

Sein älterer Sohn ist auf der Suche nach dem Sechsjährigen. Die Familie hofft auf ein Wunder, doch Farrington erwartet das Schlimmste. (ff)

Verwendete Quellen:

  • The New York Times: "In Bahamas, a blind father wades to safety, his disabled son on his shoulders"
  • CBS News: "Father searches for 6-year-old son lost in Hurricane Dorian"
  • CNN: "Almost 100 dogs had nowhere to go during Hurricane Dorian. A woman in Nassau took all of them in herself"
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