- Die indonesische Armee will in Zukunft auf Jungfrauentests bei Rekrutinnen verzichten.
- Das gab die Armeeführung in einem Video bekannt.
- Bislang lautete die Regel in dem Inselstaat: Nur Jungfrauen seien geeignet, um ihrem Land mit der Waffe zu dienen.
Die indonesische Armee will die umstrittene Praxis beenden, Soldatinnen vor deren Rekrutierung auf ihre Jungfräulichkeit zu überprüfen. "Diese Untersuchungen wird es jetzt nicht mehr geben", sagte der Stabschef der Armee, General Andika Perkasa, in einem auf Youtube veröffentlichten Video. Sie seien für eine Rekrutierung irrelevant. Ob auch die Marine und die Luftwaffe die Praxis abschaffen werden, war zunächst unklar.
Bisherige Regel: Nur Jungfrauen seien geeignet, um ihrem Land mit der Waffe zu dienen
Beim Militär des südostasiatischen Inselstaates wurde traditionell mittels eines sogenannten Zwei-Finger-Tests festgestellt, ob eine Anwärterin schon sexuell aktiv war. Nur Jungfrauen seien geeignet, um ihrem Land mit der Waffe zu dienen, lautete die Regel. Auch die Verlobten von Soldaten mussten sich bislang den Tests unterziehen. Es werde ab jetzt nur noch "äußerliche Untersuchungen" geben, betonte Perkasa, ohne die Aussage zu erläutern.
Der Stabschef hatte schon im Juli erstmals erklärt, dass für Frauen und Männer die gleichen Regeln gelten sollten. Menschenrechtler fordern schon länger eine Aufhebung der Praxis beim gesamten Militär.
Human Rights Watch (HRW) hatte die Jungfräulichkeitstests zuletzt als "geschlechtsspezifische Gewalt" und "missbräuchlich, unwissenschaftlich und diskriminierend" verurteilt. Die Polizei hat die Rekrutierungstests 2015 beendet. © dpa
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