In einer Galerie in Washington ist derzeit eine Kunstinstallation zu bewundern, die durch Ivanka Trump inspiriert wurde. Geschmeichelt fühlt sich die Tochter des US-Präsidenten Donald Trump allerdings nicht. Ganz im Gegenteil.

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Im Leben von Ivanka Trump, Tochter eines milliardenschweren Geschäftsmannes, der heute US-Präsident ist, gab es mutmaßlich schon immer Hausangestellte. Ob die 37-Jährige jemals selbst Hausarbeiten erledigen musste, ist nicht bekannt.

Seit dem 1. Februar können Besucher der Flashpoint Gallery in Washington allerdings einen Eindruck davon bekommen, wie das aussehen könnte. Das Werk "Ivanka Vacuuming 2019" (deutsch: Staubsaugende Ivanka) der Künstlerin Jennifer Rubell zeigt nämlich genau das.

Zuschauen ist "überraschend vergnüglich"

In der interaktiven Kunstinstallation entfernt eine lebendige Doppelgängerin der Präsidententochter mithilfe eines Staubsaugers Brotkrümel vom Teppichboden, die ihr von Besuchern vor die Füße geworfen werden können.

Dazu wird das Publikum ausdrücklich aufgefordert - um Ivanka Trump "dabei zuzuschauen, wie sie elegant den Unrat aufsaugt und ihr Lächeln dabei nie aufhört".

Das sei "überraschend vergnüglich", ist in einem Text zum Werk auf der Homepage der Künstlerin zu lesen. Weiter wird darin erklärt, dass Ivanka Trump eine "zeitgenössische feminine Ikone" sei, die die Komplexität der modernen Weiblichkeit darstelle.

So reagiert Ivanka Trump auf das Kunstwerk

"Vergnüglich" finden Ivanka Trump und ihre Familie das Werk allerdings eher nicht. Ihrer ersten Reaktion zufolge interpretieren sie die Kunstinstallation als sexistischen Versuch, sie zu demütigen.

"Frauen können sich entscheiden, sich gegenseitig fertigzumachen oder einander aufzubauen. Ich entscheide mich für Letzteres", schrieb Ivanka Trump auf Twitter.

Ihr Bruder Donald Trump Jr. schrieb, ebenfalls auf Twitter, dass er es traurig, aber nicht überraschend finde, wie "selbsterklärte Feministinnen" sexistische Attacken auf seine Schwester starteten. "In ihrer verrückten Welt ist Sexismus okay, wenn er ihren politischen Feinden schadet."

Laut Erklärung der Künstlerin Rubell geht es in dem Werk allerdings ganz und gar nicht darum, die Präsidententochter zu demütigen. Im Zentrum des Kunstwerks stehe die Beziehung des Betrachters zu der Figur und es stelle die Frage, inwiefern der Betrachter eine Mitschuld an gesellschaftlichen Rollenmustern trage. "Es ist lustig, es macht Spaß, es gibt uns ein Gefühl von Macht, und wir wollen es öfter tun", schreibt die Künstlerin in einer Pressemitteilung.

Wer sich selbst ein Bild von der umstrittenen Installation "Ivanka Vacuuming 2019" machen möchte, hat noch bis zum 17. Februar in der US-Hauptstadt die Gelegenheit dazu. (jwo)

Verwendete Quellen:

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