Für den Mord an seiner eigenen Tochter erhält ein Mann im Iran eine neunjährige Haftstrafe. Für die Gesetzeslage des Landes ist dies eine milde Strafe.
Ein Gericht im Iran hat einen Mann, der seine 14-jährige Tochter enthauptet hat, zu neun Jahren Haft verurteilt. Das Urteil wurde am Freitag von der Justizbehörde in der Gilan-Provinz im Norden bekanntgegeben, wie die Nachrichtenagentur Isna berichtete. Die Milde des Urteils führte nicht nur bei der Mutter des Mädchens, sondern auch bei zahlreichen Iranern in sozialen Medien zu Protest.
Mädchen war mit einem Jungen durchgebrannt
Die 14-Jährige aus Talesch am Kaspischen Meer war im April mit einem älteren Jungen durchgebrannt. Als sie wieder zu Hause war, köpfte der Vater sie im Schlaf mit einer Axt.
Der brutale Tod sorgte im ganzen Land für Entsetzen. Auch Präsident Hassan Ruhani schaltete sich ein und forderte strengere Gesetze.
Das iranische Recht sieht bei vermeintlich im Namen der Ehre begangenem Mord an engsten Verwandten lediglich eine "Diya" - eine Ausgleichszahlung an die Familienmitglieder des Opfers - sowie eine Gefängnisstrafe von höchstens zehn Jahren vor. Auf Mord stehen im Iran üblicherweise die Todesstrafe oder lebenslange Haft. © dpa
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