Sechs Jahre nach seinem Verschwinden tauchte diese Woche der britische Teenager Alex Batty in Frankreich wieder auf. Der Polizei schilderte er seine Flucht. Diese ermittelt nun wegen mutmaßlicher Kindesentführung.

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Ein vor sechs Jahren in Großbritannien verschwundener Brite, der vor wenigen Tagen in Frankreich gefunden wurde, ist nach eigenen Worten aus Sorge um seine Zukunft ausgerissen. Er habe keine Lust mehr auf das unstete Leben mit seiner Mutter in den Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien gehabt, sagte der heute 17-jährige Alex Batty der britischen Zeitung "The Sun".

"Umherziehen. Keine Freunde, kein Sozialleben. Arbeiten, arbeiten, arbeiten und nicht lernen. Das ist das Leben, das ich mir vorgestellt habe, wenn ich bei meiner Mutter geblieben wäre", sagte er. "In den Bergen, mitten im Nirgendwo." Die britische Polizei ermittelt nun wegen mutmaßlicher Kindesentführung, wie die BBC am Freitag berichtete.

Beziehung zu Alex Battys Mutter ist emotional belastet

Über seine Mutter sagte Batty: "Sie ist ein toller Mensch, und ich liebe sie, aber sie ist keine tolle Mutter." Sie sei gegen Impfungen und gegen den Staat und lasse keine anderen Meinungen zu. Nach einem Streit habe er gemerkt, dass er nicht mehr bei ihr bleiben könne.

Nach sechs Jahren Suche: Verschwundener Teenager in Frankreich gefunden

Der vor sechs Jahren verschwundene britische Jugendliche Alex Batty ist am Mittwoch in Südwestfrankreich aufgetaucht. Der heute 17-jährige war 2017 während eines Familienurlaubs in Spanien verschwunden. Ein Kurierfahrer fand den Jugendlichen in einem desolaten Zustand am Straßenrand.

Batty war Mitte Dezember von einem Kurierfahrer in Südfrankreich entdeckt worden, als er nachts bei strömendem Regen eine Straße entlang ging. Der Mann lieferte den Teenager bei der Polizei ab, wo er von einer viertägigen Flucht berichtete.

Teenager will unbedingt zur Schule gehen

Diese Geschichte sei allerdings teilweise erfunden gewesen, sagte Batty nun - er habe seine Mutter und seinen Großvater schützen wollen. Das Trio zog demnach ständig von einem Ferienhaus in den Bergen zum nächsten und erledigte kleinere Arbeiten gegen Geld und Lebensmittel.

Tatsächlich sei er erst zwei Tage zuvor losgezogen und habe stets gewusst, wo er hinwollte. Sein Ziel sei gewesen, nach Hause zurückzukehren und endlich wieder zur Schule zu gehen. Er wolle weiter Französisch lernen und später in den Bereichen Informatik oder Cybersicherheit arbeiten. (dpa/phs)

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