Langenscheidt hat das Jugendwort des Jahres 2020 gekürt. Die Wahl gibt es bereits seit 2008. Von "Gammelfleischparty" über "YOLO" bis "Ehrenmann": Das sind die Gewinner der vergangenen Jahre.

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Nach einem Jahr Pause wird diesen Oktober wieder das Jugendwort des Jahres gewählt. Die Finalisten im Jahr 2020 sind "wild/wyld" (heftig, krass), "lost" (ahnungslos, unsicher, unentschlossen) und "cringe" (Fremdscham als Adjektiv).

Seit 2008 wählt eine Jury des Langenscheidt-Verlags jährlich das Jugendwort des Jahres. Im Vorfeld können online Vorschläge eingereicht werden - Ziel ist es, die sich wandelnde Jugendsprache zu dokumentieren. Das sind die bisherigen Gewinner:

2020: Lost

Mit "Lost" wird ahnungsloses und unsicheres Verhalten beschrieben. Mit 48 Prozent der Stimmen hat es sich gegen die Finalisten "Cringe" und "Wyld/Wild" durchgesetzt, wie eine Sprecherin des Pons-Verlags am Donnerstag in Stuttgart sagte.

2019: Kein Jugendwort gewählt

2019 wurde die Wahl zum Jugendwort des Jahres ausgesetzt. Der Langenscheidt-Verlag, der die Wahl veranstaltet, wurde vom Pons-Verlag übernommen. Da das Lexikon "100 Prozent Jugendsprache", für das das Jugendwort des Jahres Werbung machen soll, aufgrund der Übernahme 2019 in keinem "vernünftigen Zustand" gewesen sei, habe man sich entschlossen, kein Jugendwort zu küren, erklärte damals Erhard Schmidt, Leiter des Pons-Verlags.

2018: Ehrenmann/Ehrenfrau

Einen besonders freundlichen Menschen bezeichnen Jugendliche als "Ehrenmann" oder "Ehrenfrau" - eine Art moderne Version des "Gentleman" oder der "Lady". Den zweiten Platz bei der Wahl im Jahr 2018 erreichte "glucose-haltig" (süß), auf dem dritten Platz lag "verbuggt" (fehlerhaft).

2017: I bims

Die sogenannte Vong-Sprache bestimmte die deutsche Meme-Kultur 2017. Und so ist es auch nicht überraschend, dass "I bims" (Ich bin's) in jenem Jahr auf Platz eins stand. Dahinter kamen "napflixen" (Nickerchen während des Filmes) und "tinderjährig" (alt genug, um Tinder nutzen zu dürfen).

2016: Fly sein

Das englische Wort "fly" bedeutet im Hip-Hop-Jargon so viel wie "cool" oder "abgefahren" - "fly sein" wurde 2016 zum Jugendwort des Jahres gewählt. Es setzte sich gegen "bae" (Abkürzung für "before anyone else") und "isso" (Kurzform von "es ist so") durch.

2015: Smombie

Das aus den Begriffen "Smartphone" und "Zombie" entstandene Kofferwort "Smombie" war 2015 das Jugendwort des Jahres. Abgeleitet von Angela Merkels Regierungsstil, entstand das zweitplatzierte "Merkeln" (nichts tun, keine Entscheidung treffen). Platz drei ging an "rumoxidieren" - chillen, entspannen, quasi nur atmen.

2014: Läuft bei dir

2014 war das Jugendwort des Jahres gleich ein ganzer Satz: "Läuft bei dir" soll so viel bedeuten wie "Du hast es drauf" oder "Du hast ja Glück", wird aber auch oft ironisch verwendet. Auf dem zweiten Platz landete "Gönn dir!" (Viel Spaß dabei), auf dem dritten "Hayvan" (türkisch für "Tier").

2013: Babo

Aus dem Song "Chabos wissen wer der Babo ist" des Rappers Haftbefehl entstand der Gewinner des Jahres 2013: "Babo" kommt ursprünglich aus dem balkanischen Romani und bedeutet Vater; Jugendliche nutzen es synonym für Boss, Anführer oder Chef. Auf dem zweiten Platz landete "fame" (toll, super, berühmt) und auf Platz drei "gediegen" (super, cool, lässig).

2012: YOLO

"Yalla!" (Arabisch für "Beeil dich!") und "FU!" (Abkürzung des englischen Ausdrucks "Fuck you") mussten 2012 das Siegertreppchen an "YOLO" abgeben - die Abkürzung für den Spruch "You only live once" (zu Deutsch: "Man lebt nur einmal").

2011: Swag

Das Jugendwort "Swag" beschreibt eine beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung und war 2011 der Gewinner. Das Wort setzte sich gegen "(epic) Fail" (grober Fehler) auf Platz zwei und "guttenbergen" (abschreiben) auf Platz drei durch.

2010: Niveaulimbo

In jenem Jahr wählte die Jury "Niveaulimbo" zum Jugendwort des Jahres. Bedeutung: Ständiges Absinken des Niveaus, aus dem Ruder laufende Partys und sinnlose Gespräche unter Jugendlichen. Auf Platz zwei landete "Arschfax", Bezeichnung für das Unterhosenetikett, das hinten aus der Hose hängt. "Egosurfen" - seinen eigenen Namen in Suchmaschinen im Internet eingeben - wurde auf Platz drei gewählt.

2009: Hartzen

Den ersten Platz belegte 2009 das Wort "hartzen", Synonym für rumhängen oder arbeitslos sein. Dahinter landeten "bam" (cool) und "Bankster" - eine Kombination aus Banker und Gangster.

2008: Gammelfleischparty

Das erste Jugendwort des Jahres war 2008 das Wort "Gammelfleischparty": eine wenig schmeichelhafte Umschreibung für Ü-30-Partys. Das Wort setzte sich gegen "Bildschirmbräune" (die Blässe von Computerfreaks) und "unterhopft sein" (Lust auf Bier haben) durch.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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