Die Kölner Justiz hat den Haftbefehl gegen den seit 1945 flüchtigen NS-Verbrecher Alois Brunner aufgehoben und Fahndung sowie Verfahren eingestellt.
110 Jahre nach seiner Geburt gilt Brunner juristisch als tot, wie der "Spiegel" am Freitag berichtete. Die Kölner Justiz vermute, Brunner sei an seinem Fluchtort in Syrien gestorben.
Der Österreicher war enger Mitarbeiter des Holocaust-Organisators Adolf Eichmann und an der Deportation und Ermordung von über 128.000 Jüdinnen und Juden beteiligt. Bei Kriegsende tauchte er unter, später setzte er sich nach Syrien ab.
Ein Auslieferungsersuchen an Syrien war ergebnislos geblieben. Brunner überlebte in Damaskus zwei Briefbombenattentate, die dem israelischen Geheimdienst zugerechnet werden. In einem Interview verhöhnte Brunner seine Opfer als "menschlichen Abfall". © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.