Der Klimawandel lässt nach Prognosen des Deutschen Wetterdiensts (DWD) die Temperaturen bundesweit ansteigen. Das laufende Jahr könne demnach um 1,0 bis 1,5 Grad wärmer werden als das Mittel des Bezugszeitraums von 1981 bis 2010, teilte der DWD am Dienstag in Offenbach mit. Im Mittel der Jahre 2025 bis 2029 könnten es bis zu zwei Grad mehr sein, vor allem im Westen und Osten Deutschlands.

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Beim Thema Niederschläge erwartet der DWD den Angaben zufolge für das laufende Jahr durchschnittliche Werte. Der Zeitraum 2020 bis 2024 werde im Mittel aber wohl zu trocken ausfallen.

Wetter und Klima würden extremer, in Europa und auch weltweit, erklärte der Präsident der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), Gerhard Adrian. Das vergangene Jahr war sowohl in Deutschland als auch global das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Dekade 2010 bis 2019 war den Angaben zufolge global sogar die wärmste seit Beginn weltweiter Aufzeichnungen vor 170 Jahren.

Temperaturanstieg läuft ungebremst weiter

Die neu entwickelte Klimaprognose blickt auf die nächsten zehn Jahre in Deutschland und weltweit. Demnach läuft der Temperaturanstieg ungebremst weiter, eine Verlangsamung ist nicht in Sicht, wie der Leiter der Klimatologie des DWD, Tobias Fuchs, sagte. Weltweit müssten Klimaschutzmaßnahmen getroffen werden, damit sich dies ändere. "Wir hoffen und erwarten auch, dass die Politik sich dies jetzt verstärkt anschaut und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreift", sagte Fuchs.

Europaweit zeige die Prognose Unterschiede: Im Norden und Osten sind demnach größere Temperaturanstiege zu erwarten als in Spanien, Portugal, Westfrankreich und den Britischen Inseln. Auch bei den Niederschlägen zeigten sich Unterschiede: "In den Gebieten, die derzeit schon trocken sind, können wir eine weitere Austrocknung feststellen, gerade im Mittelmeerraum", sagte Fuchs. Dies gelte auch für den Süden Deutschlands.

Anhaltspunkt für Land- und Forstwirtschaft

Das gemeinsam mit anderen Forschungseinrichtungen entwickelte Prognosemodell soll den DWD-Angaben zufolge beispielsweise Forst- und Landwirten, Wasserverbänden und Organisationen wie dem Technischen Hilfswerk (THW) Orientierung geben: Etwa in welchen Regionen voraussichtlich mehr oder weniger Niederschlag fallen wird, als mit Blick auf das vieljährige Mittel zu erwarten sei, sagte Fuchs. Die Klimavorhersage solle künftig jährlich für jeweils eine Dekade veröffentlicht werden.  © dpa

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