Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben Klimaaktivisten die Vitrine der US-Verfassung im Nationalarchiv in Washington mit rotem Pulver beworfen. Das Dokument blieb unbeschädigt, Auswirkungen hatte die Aktion dennoch.

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Klimaaktivisten haben im Nationalarchiv der USA die Vitrine der US-Verfassung mit rotem Pulver beworfen. "Wir alle brauchen saubere Luft, sauberes Wasser (...) und ein lebenswertes Klima", sagte einer der beiden Aktivisten in einem Video des Vorfalls vom Mittwoch, das in Online-Netzwerken veröffentlicht wurde. Die Aktivisten riefen US-Präsident Joe Biden auf, die Subventionen für fossile Energien zu streichen und einen "Klima-Notstand" auszurufen.

Die US-Verfassung, das Gründungsdokument der Vereinigten Staaten, wird unter dickem, schusssicheren Glas aufbewahrt. Das Dokument selbst schien durch die Protestaktion nicht beschädigt oder verunreinigt worden zu sein. Das Nationalarchiv schloss wegen des Vorfalls für den Rest des Tages die Rotunde des Gebäudes in Washington, in der die Verfassung und andere historische Dokumente ausgestellt werden.

Sicherheitskräfte räumen die Touristenattraktion

In dem Video von dem Vorfall ist zu sehen, wie Sicherheitskräfte die beiden Klimaaktivisten abführen und das Gebäude, eine bedeutende Touristenattraktion in der US-Hauptstadt, räumen. Zu der Protestaktion bekannte sich die Klimaschutzgruppe Declare Emergency. "Wir wollen nicht das Ende der Zivilisation, aber das ist der Weg, auf dem wir derzeit sind", hieß es in ihrer Mitteilung in Online-Netzwerken.

Chef-Archivarin Colleen Shogan verurteilte die Protestaktion. "Die Rotunde ist das Heiligtum für die Gründungsdokumente unserer Nation", erklärte sie. "Sie sind hier, damit alle Amerikaner sie anschauen und die Grundsätze unserer Nation verstehen können." Mit Blick auf die Protestaktion betonte Shogan, das Nationalarchiv nehme "solchen Vandalismus sehr ernst und wir werden darauf bestehen, dass die Täter im vollen Umfang des Gesetzes verfolgt werden".

Mit Farbe und Kürbissuppe: immer wieder Protest in Museen

Aktivisten von Declare Emergency hatten vergangenes Jahr im April Farbe auf eine Vitrine in der Washingtoner National Gallery of Art geschmiert, in der eine Skulptur des französischen Impressionisten Edgar Degas ausgestellt war. In den vergangenen Jahren haben Umweltaktivisten insbesondere in Europa mit Protestaktionen in Museen für Aufsehen gesorgt.

Erst vergangenen Monat kippten Aktivisten im Pariser Louvre Kürbissuppe auf die Glaswand, die das berühmteste Gemälde des Museums, Leonardo da Vincis Mona Lisa, schützt. Die beiden Aktivistinnen wollten damit nach eigenen Angaben "das Recht auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel" einfordern. (afp/mcf)

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