Große Romane schrieb sie länger nicht mehr, und dennoch kennt die Werke der Schwedin ein Millionenpublikum: Maj Sjöwall war neben ihrem verstorbenen Lebensgefährten Per Wahlöö einer der beiden klugen Köpfe hinter den verfilmten Beck-Krimis. Jetzt ist die Autorin gestorben.

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Deutsche kennen sie wegen der Kommissar-Beck-Reihe, Schweden schätzen sie als Pionierin des Skandinavienkrimis: Die Schriftstellerin und Übersetzerin Maj Sjöwall ist nach langer Krankheit gestorben. Sie sei im Alter von 84 Jahren friedlich eingeschlafen, berichteten mehrere schwedische Medien am Mittwoch unter Berufung auf die Nachrichtenagentur TT. An Covid-19 sei sie nicht gestorben, ließ die Familie demnach mitteilen. Ihr schwedischer Verlag Piratförlaget schrieb auf Facebook: "Ruhe in Frieden, geliebte Maj!"

Ihre Werke wurden in 40 Sprachen übersetzt

Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Per Wahlöö hatte Sjöwall zwischen 1965 und 1975 die zehnteilige Romanreihe "Roman om ett brott" (Roman über ein Verbrechen) über den Hauptkommissar Martin Beck geschrieben. Die Werke wurden in 40 Sprachen übersetzt und stellten zudem die Grundlage für die deutsch-schwedische Krimi-Filmreihe "Kommissar Beck" dar, die im Ersten und im ZDF immer wieder ein Millionenpublikum vor den Fernseher lockte.

Sjöwall/Wahlöö galten in der skandinavischen Literaturszene aber nicht nur als bloße Ideengeber für das Fernsehen. Viele betrachteten ihre Romane als stilistisches Vorbild für die international populären Skandinavienkrimis der folgenden Jahrzehnte, deren Erfolgsgeschichte namhafte Autoren wie Henning Mankell, Stieg Larsson und Arne Dahl fortschrieben. Der dänische Erfolgsautor Jussi Adler-Olsen sagte 2012 in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur: "Was hat uns skandinavische Krimi-Autoren in Gang gebracht? Das waren die Schweden Maj Sjöwall und Per Wahlöö."

Nach dem Tod von Wahlöö Mitte der 70er Jahre schrieb Sjöwall nur noch wenige Romane, stattdessen arbeitete sie vor allem als Übersetzerin und Lektorin. Sie lebte lange Zeit in Stockholm, verbrachte ihre letzten Lebensjahre nach Angaben der schwedischen Zeitung "Dagens Nyheter" aber auf der südschwedischen Insel Ven, wo ihre Tochter wohnte. (ash/dpa)

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