Sein Fall erregte ab Mitte der 80er bis in die 90er Jahre hinein Aufmerksamkeit. Jetzt ist der US-Journalist Terry Anderson, der jahrelang Geisel militanter Islamisten im Libanon war, gestorben.

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Der frühere US-Journalist Terry Anderson, der ab 1985 sechs Jahre lang als Geisel im Libanon gefangengehalten wurde, ist am Sonntag im Alter von 76 Jahren gestorben.

Er sei nach Komplikationen von einer kürzlichen Herzoperation in seinem Zuhause in Greenwood Lake im US-Bundesstaat New York gestorben, berichtete Andersons früherer Arbeitgeber, die Nachrichtenagentur Associated Press (AP), in Berufung auf die Tochter des Journalisten.

Geiselnahme durch Islamisten in 1985

Anderson war am 6. März 1985 von militanten Islamisten verschleppt worden. Während langer Strecken seiner Gefangenschaft war der damalige Chef des Beiruter AP-Büros gefesselt und hatte die Augen verbunden.

Er wurde zu einem Symbol für die Bedrohung, der ausländische Journalisten und andere Menschen aus westlichen Ländern zu dieser Zeit im Libanon ausgesetzt waren. Insgesamt wurden im Libanon zwischen 1982 und 1991 110 westliche Bürger oft jahrelang festgehalten, darunter auch vier Deutsche.

Anderson verpasst Geburt seiner Tochter

Wegen seiner Gefangenschaft sah Anderson seine Tochter erst, als sie sechs Jahre alt war - sie war kurz nach seiner Entführung geboren worden.

Vor seiner Zeit im Libanon hatte der Journalist nach AP-Angaben in den USA, Japan und Südafrika für die Nachrichtenagentur gearbeitet. Später lehrte Anderson an mehreren Universitäten, bevor er vor fast zehn Jahren in den Ruhestand ging. (AFP/jum)

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