Weil er Leichen in einer Autowerkstatt gelagert hat, sorgt ein Bestatter aus Biegen in Brandenburg für Aufsehen. Eine Straftat liegt aber wohl nicht vor.

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In Brandenburg hat ein Bestatter Leichen in einer alten Kfz-Werkstatt gelagert. Die Behörden seien nach Hinweisen von Anwohnern eingeschritten und hätten diese Nutzung der Werkstatt untersagt, berichtete die "Märkische Oderzeitung" (online) am Donnerstag mit Berufung auf die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder).

Dem Bericht zufolge standen in der Werkstatt mehrere Särge und Kühlzellen. Es sollen darin acht Tote aufbewahrt worden sein.

Wohl keine Straftat

Die Staatsanwaltschaft geht zunächst nicht von einer Straftat aus. "Nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse sehen wir noch nicht den Straftatbestand der Störung der Totenruhe", sagte eine Sprecherin der Behörde am Freitag auf Anfrage. Eine etwaige Ordnungswidrigkeit müsse vom Landkreis verfolgt werden.

Der Bestatter soll als Subunternehmer gearbeitet haben, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft weiter sagte. Inzwischen seien alle Kühlboxen aus der Halle abtransportiert worden.

Nicht der erste Fall dieser Art

In der Region Berlin-Brandenburg hatte es in den vergangenen Jahren schon andere Fälle von unangemessenem Umgang mit Toten gegeben. Im Jahr 2015 etwa wurden mehrere Särge mit Leichen im Kühlraum eines ehemaligen Supermarktes in Wandlitz nördlich von Berlin gefunden. Ein Bestatter hatte sie dort untergebracht.

Im Oktober 2012 war in Hoppegarten bei Berlin ein Transporter mit zwölf Särgen samt Leichen gestohlen worden. Er stand auf dem Areal eines Bestattungsunternehmens. Die Suche nach den Toten dauerte über eine Woche. Schließlich entdeckten die Ermittler die Särge in einem Wald in Polen. Später wurden die drei Autodiebe in Posen (Poznan/Polen) zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. (dpa/mcf)


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