Ein 44 Jahre alter Mann steht ab Anfang April wegen Kriegsverbrechen und Mordes vor dem Oberlandesgericht Koblenz.
Er soll als Mitglied des Islamischen Staates (IS) an mehreren Hinrichtungen in Syrien beteiligt gewesen sein, wie das Gericht unter Bezug auf die Anklage am Montag mitteilte.
Der 44-Jährige habe sich 2015 dem IS angeschlossen und für diesen etwa Wachdienste übernommen. Bereits kurz danach habe er an einem Checkpoint des IS aus kurzer Entfernung mehrfach auf eine flüchtende Person geschossen, hieß es. Laut Mitteilung soll der Angeklagte zudem vier Kämpfer der oppositionellen Freien Syrischen Armee zu ihrer Hinrichtung transportiert haben. Einen der Gefangenen habe die Gruppe mit einem Seil an ihr Fahrzeug gebunden und ihn mit 40 Kilometern pro Stunde und mehr durch die Stadt geschleift. Dabei sei das Opfer gestorben. Der Angeklagte soll bis Ende Juni 2015 vor Ort Mitglied des IS gewesen sein.
Vor rund einem Jahr wurde der 44-Jährige dann in Mainz festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess gegen den Mann soll am 8. April vor dem Oberlandesgericht Koblenz starten. Ihm wird neben Kriegsverbrechen und Mord auch die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vorgeworfen. Das Oberlandesgericht hat in dem Verfahren zunächst Termine bis Ende August angesetzt. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.