• Christian Drosten ist in der Corona-Pandemie als einer der führenden Virologen Deutschlands bekannt geworden.
  • Mit seinen Aussagen machte er sich auch einige Feinde.
  • Ein Mann beschimpfte ihn als "Nazi-Kriegsverbrecher" und muss nun dafür zahlen.

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Ein 51-Jähriger aus Sachsen hat den Virologen Christian Drosten als "Nazi-Kriegsverbrecher" beschimpft und ist deswegen zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Chemnitz bestätigte am Donnerstag ein entsprechendes Urteil des Amtsgerichts Döbeln, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Das Gericht hatte den Mann wegen Beleidigung zu insgesamt 1.350 Euro Geldstrafe verurteilt. Dagegen hatte er Berufung eingelegt, die nun vom Landgericht verworfen wurde.

Drosten ist Direktor des Instituts für Virologie der Berliner Charité und im Zuge der Corona-Pandemie auch außerhalb von Fachkreisen weithin bekannt geworden. Nach Gerichtsangaben hatte der Verurteilte aus dem Landkreis Mittelsachsen 2020 in zwei Mails an die Charité den Wissenschaftler mit Adolf Hitler und dem NS-Arzt Josef Mengele verglichen. Darüber hinaus soll er geschrieben haben, dass Drosten vor Gericht gehöre und ein Todesurteil "legitim" wäre.

Drosten erhielt bereits 2020 Morddrohungen

Die Entscheidung des Landgerichts Chemnitz ist den Angaben nach noch nicht rechtskräftig. Schon im April 2020 machte Drosten bekannt, dass er Morddrohungen erhielt. Das sagte er damals dem "Guardian". Vor allem wegen des ersten Lockdowns wurde er kritisiert und heftig angegangen. Laut Drostens Aussage sei er für viele "der böse Typ, der die Wirtschaft lahmlegt".

Die plötzliche Aufmerksamkeit behagte ihm nicht. Da es ihm "ziemlich unangenehm" sei, beim Einkaufen angestarrt zu werden, gehe er mit Sonnenbrille und Mütze raus, um nicht erkannt zu werden, sagte er 2020. Zu seinem Umgang mit Hass meinte Drosten damals: "Alles, was ich da machen kann, ist, das möglichst auszuklammern." (dpa/sap)

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