Mit mehreren humorvollen Onlinevideos wirbt die neuseeländische Regierung für Online-Sicherheit. Vor allem ein Clip mit nackten Porno-Darstellern sorgt für Aufsehen und wurde bereits millionenfach geklickt.
Ein Video von zwei Porno-Darstellern, die bei einem Jungen an der Haustür klingeln, sorgt in Neuseeland für Aufsehen. In dem Internet-Video, das Teil der Aufklärungskampagne "Keep It Real Online" der neuseeländischen Regierung ist und seit Anfang Juni millionenfach angeschaut wurde, öffnet die Mutter den beiden die Tür.
Die nackten Porno-Darsteller erzählen ihr grinsend, dass ihr Sohn sich das Paar gerade online anschaue. In dem Video geht es dann um Online-Inhalte, gesunde Beziehungen und darum, dass Pornos nichts mit der Realität zu tun haben.
Ziel sei es, Eltern und Betreuer in die Lage zu versetzen, mit Kindern über die Gefahren, die im Internet lauern, zu sprechen, erklärte die mit der TV-Kampagne beauftragte Firma Motion Sickness.
Demnach gehören zu den heiklen Themen im digitalen Zeitalter Online-Pornos, Cybermobbing, sexuelle Anmachversuche und Tricks von Pädophilen, die sich mithilfe des Internets das Vertrauen von Kindern erschleichen wollen.
So cool reagieren wie die Mutter im Werbeclip
Indem man schwierige Themen mit Humor angehe, wolle man sie leichter zugänglich machen und Eltern die Möglichkeit geben, sie anzusprechen. In jedem Clip werde ein Elternteil genau vor der Türschwelle mit einem Online-Albtraum "konfrontiert". Das Wichtigste sei dabei, dass Erwachsene "cool, ruhig und gefasst" bleiben – so wie die Mutter im Werbeclip.
Die Resonanz sei "überwältigend", sagte eine Regierungssprecherin. In eineinhalb Wochen seien die Videos insgesamt elf Millionen Mal aufgerufen worden. Allein das Porno-Video ist auf YouTube bis Dienstag über zwei Millionen Mal geklickt worden, auf Facebook sogar fast 4 Millionen Mal.
Das Video solle Eltern klarmachen, dass viele Jugendliche ihr Wissen über Sex aus Pornofilmen haben, erklärte die Sprecherin. Für kleinere Kinder seien pornografische Darstellungen "verstörend" und auch Jugendlichen vermittelten sie ein schlechtes Bild von Sexualität und ihrem Körper. Die Kampagne läuft noch bis Ende Juli. (afp/dpa/mf)
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