- Seit Wochen wird vor einer Überlastung in deutschen Krankenhäusern gewarnt.
- Nun schlägt auch der Essener Notfallmediziner Clemens Kill Alarm, der die Notaufnahme der Uniklinik Essen leitet.
- Es würden immer häufiger Patienten mit anderen Erkrankungen eingeliefert - und dann bei einer Untersuchung positiv auf das Corona-Virus getestet.
Seit Wochen warnen Fachleute vor einer Überlastung in deutschen Krankenhäusern. Im Videocast "19 – die Chefvisite" schlägt nun auch der Essener Notfallmediziner Clemens Kill Alarm. Er leitet die Notaufnahme der Uniklinik Essen. Dorthin würden jetzt immer häufiger Patienten mit anderen Erkrankungen eingeliefert - und dann bei einer Untersuchung positiv auf das Corona-Virus getestet.
Diese Menschen hätten oft keine Symptome, Kill spricht von "Nebenbefunden". Eine Belastung für das Krankenhaus sei das dennoch: Alle SARS-CoV-2 Infizierten müssten isoliert werden. "Das hat einen entsprechenden Mehraufwand in der Kliniklogistik zur Folge."
Notfallmediziner Kill versteht Erstellung von Öffnungs-Zeitplan "überhaupt nicht"
Kill rechnet weiterhin mit einer Verschlechterung der Lage: Durch die Durchseuchung der Bevölkerung würden die Corona-Infektionen weiter zunehmen und damit auch die Anzahl der Menschen, die im Krankenhaus versorgt werden müssen. Er verstehe "überhaupt nicht", warum die Politik jetzt schon den Zeitplan der Öffnungen erarbeite, während es eine "maximale Anstiegsgeschwindigkeit" gebe. "Das sind ganz falsche Signale", so der Mediziner. (dpa/mgb)
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