Angeblich aus Sorge um seine suizid-gefährdete Ehefrau alarmiert ein Italiener den Notruf. Zu spät. Nun stellt sich heraus, dass es ganz anders war.
Der vermeintliche Suizid einer Mutter von zwei Kindern hat sich in Italien nach einem Jahr als Verbrechen herausgestellt. Die 37 Jahre alte Frau aus der norditalienischen Stadt Abano Terme war im August vergangenen Jahres tot gefunden worden. Bislang ging man von einem Suizid aus. Nun entdeckte die Polizei auf ihrem Handy aber eine Audio-Aufnahme ihrer letzten Minuten: Darauf ist ein heftiger Streit mit ihrem Ehemann und dann auch die Tat zu hören. Dem 42-Jährigen droht nun wegen Mordes lebenslange Haft.
Nach einem Bericht der Tageszeitung "Corriere della Sera" hatte der Lkw-Fahrer am 2. August 2023 mit Panik in der Stimme den Notruf angerufen: "Kommen Sie schnell! Meine Frau ist seit einiger Zeit im Badezimmer eingeschlossen, und ich mache mir Sorgen."
Zunächst deutete alles auf Suizid hin
Die Sanitäter fanden die Frau nur noch tot auf, mit einem Strick um den Hals. Zunächst deutete alles auf Suizid hin. Dann berichteten Nachbarn und Freunde den Ermittlern jedoch von häufigem Streit zwischen den Ehepartnern, auch von Schlägen.
Den Polizei-Technikern gelang es schließlich, das Handy der Frau zu knacken. Darauf wurden mehrere Audio-Aufnahmen von Auseinandersetzungen entdeckt, die sie seit einigen Wochen wohl heimlich gemacht hatte - auch ein Mitschnitt des tödlichen Streits. Nach Angaben von Zeugen hatte sich die Frau von ihrem Ehemann trennen wollen und schon mehrere Morddrohungen erhalten. (dpa, bearbeitet von spl) © dpa
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