Ein mysteriöses Wesen sorgt derzeit im Pariser Zoo für Aufregung: Der "Blob" hält die Wissenschaftswelt in Atem, denn er verhält sich wie ein Tier, sieht aber aus wie ein Pilz. Und obwohl er kein Gehirn und keinen Magen hat, ist der Organismus lernfähig und kann Nahrung aufnehmen.

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Der "Blob" gehört zu den Mysterien der Natur. Denn der einzellige Organismus kann ganz ohne Augen, Mund, Magen und Gehirn erstaunliche Dinge vollbringen. Der Pariser Zoo hatte den gelblich-braunen Schleimpilz am Mittwoch der Öffentlichkeit präsentiert. Ab Samstag können auch Besucher den "Blob" im Parc Zoologique de Paris besichtigen.

Der "Blob" lernt auch ohne Gehirn

Der Einzeller ist in der Lage, auch ohne Beine vom Fleck zu kommen, indem er das Plasma in seiner Zelle rhythmisch vor und zurück bewegt. Außerdem bringt er die erstaunliche Eigenschaft mit, sich innerhalb von zwei Minuten selbst zu heilen, etwa, wenn er in zwei Hälften geschnitten wird.

Besonders bemerkenswert finden Forscher aber die Tatsache, dass der "Blob" lernen und das Wissen sogar an Artgenossen weitergeben kann, obwohl er kein Gehirn besitzt. Und auch ohne Magen und Mund kann das Wesen Nahrung aufnehmen und mittels eines Enzyms verdauen.

Name kommt aus einem Science-Fiction-Horrorfilm

Mindestens genauso faszinierend: Der Organismus hat quasi 720 Geschlechter. Viele davon sind weder männlich noch weiblich, sondern eine Zwischenform. Der "Blob" vermehrt sich mittels sogenannter Konjugation. Dabei werden Gene über direkten Zellkontakt übertragen.

Den Namen hat das seltsame Wesen übrigens durch den gleichnamigen Science-Fiction-Horrorfilm aus dem Jahr 1958 bekommen, in dem ein außerirdisches Wesen alles verschlingt, was ihm in den Weg kommt. Vor dem echten "Blob" brauchen sich die Besucher aber nicht zu fürchten.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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