Eberdingen (dpa/lsw) - Die Rollläden im Obergeschoss der Doppelhaushälfte in Eberdingen bei Ludwigsburg sind heruntergelassen.
Vor dem Hauseingang ist ein weißes Zelt aufgebaut. Kriminalbeamte und Mitarbeiter der Spurensicherung sind hier am Freitag im Einsatz. In dem Haus mit weißer Fassade in gutbürgerlicher Lage deutet äußerlich nichts darauf hin, dass sich im Inneren ein dramatisches Ereignis abspielte. Ein 35 Jahre alter Mann brachte dort nach Angaben der Polizei seine Ehefrau, seine sechs Jahre alte Tochter und anschließend sich selbst um.
Die Polizei hält sich äußerst bedeckt über die Hintergründe der Bluttat. Eine Sprecherin sagte, zum Motiv könne sie keine Angaben machen. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Heilbronn sagte, eine geplante Trennung könnte im Raum stehen. Das Thema müsse aber noch mit weiteren Ermittlungen abgeklärt werden.
Die Polizei war am späten Donnerstagabend kurz vor Mitternacht gegen 23.45 Uhr von einer Frau informiert worden, die sich Sorgen um ihre 33 Jahre alte Freundin machte. Die Beamten fanden die Toten im Wohnhaus der Familie. Dort entdeckten sie auch den vierjährigen Sohn. Er kam in ein Krankenhaus und ist außer Lebensgefahr. Der Junge trug aber schwere Verletzungen davon. Er sei notoperiert worden.
Wie die Menschen ums Leben kamen, war zunächst unklar. Es handele sich um keine Schussverletzungen, sagte die Polizeisprecherin. Die Obduktion der Leichen soll helfen, die Todesumstände zu klären. Die Ermittler waren den gesamten Freitagvormittag unter anderem damit beschäftigt, Spuren zu sichern und den Tatort zu fotografieren. Erst danach wurden die Toten von zwei Leichenwagen abgeholt. Die Polizei konnte ihre Arbeit in Ruhe erledigen. Vor dem Haus waren nach Beobachtung eines dpa-Fotografens keine Gaffer zu sehen. Der Bereich war zugleich für die Öffentlichkeit weiträumig abgesperrt. Eine Frau bekundete ihr Mitgefühl. Sie übergab einem Polizisten eine Blume.
Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, die Familie sei unauffällig gewesen. "Sie war polizeirechtlich bislang noch nie in Erscheinung getreten."
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