Passanten sind am Wochenende in Zittau auf eine Würgeschlange aufmerksam geworden, die auf einem Radweg lag. Mutmaßlich wurde das Tier ausgesetzt, die Polizei ermittelt.

Mehr Panorama-News

Auf einem Radweg in Zittau lag am Samstag reglos ein Rauten- oder Teppichpython. Die nicht giftige Würgeschlange kam in Obhut von Fachleuten, da die Möglichkeit bestand, dass das augenscheinlich tote Tier bei Wärme plötzlich wieder zum Leben erwacht. Das war nach Polizeiangaben allerdings nicht der Fall.

Dem MDR Sachsen sagte Frithjof Helle, Geschäftsführer des Schmetterlingshauses in Jonsdorf, dem die Schlange übergeben wurde: "Die Tiere sind zwar wechselwarm, aber die Temperaturen von Minus fünf Grad Celsius hat sie dann doch nicht überstanden." Der Zustand der Schlange weise darauf hin, dass sie zuvor professionell gehalten worden sein dürfte.

Ermittlungen wegen Verstoßes gegen Tierschutzgesetz

Wie die Schlange auf den Radweg gelangte, erklärt Helle mit drei möglichen Szenarien: Das Tier ist entweder ausgebüxt, war bereits tot und wurde abgelegt oder die Schlange wurde ausgesetzt. "Vielleicht war der Halter überfordert oder konnte sich das Tier nicht mehr leisten", sagte Helle dem MDR Sachsen. Fälle von ausgesetzten Exoten seien seit der Corona-Pandemie keine Einzelfälle mehr. Die Haltung sei kostenintensiv und Schlangen, Schildkröten oder andere exotische Tiere würden deshalb zunehmend abgegeben werden.

Die Polizei ermittelt nun wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und bittet um Hinweise, vor allem zum Besitzer der exotischen Schlange und den Umständen, wie sie auf den Radweg gelangt ist. In Deutschland ist es verboten, eine solche Schlange in freier Wildbahn auszusetzen. Hinweise nimmt das Polizeirevier Zittau unter der Telefonnummer 03583 620 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. (ng)

Verwendete Quellen

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.