• Am hessischen Landtag beginnen die öffentlichen Sitzungen des Untersuchungsausschusses zu dem rassistischen Anschlag 2020 in Hanau, bei dem neun Menschen starben.
  • Eine Mahnwache vor dem Landtagsgebäude fordert "eine lückenlöse Aufklärung und Konsequenzen".

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Mit einer Mahnwache vor dem hessischen Landtag hat eine Initiative auf die Anliegen der Hinterbliebenen des rassistischen Anschlags von Hanau aufmerksam gemacht. Hintergrund am Freitag war der Auftakt der öffentlichen Sitzungen eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses in Wiesbaden. "Die Mahnwache steht für lückenlose Aufklärung und Konsequenzen", sagte der Sprecher der Initiative, Hagen Kopp.

Der 43-jährige Deutsche Tobias R. hatte am 19. Februar 2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordet, vermutlich erschoss er danach seine Mutter und sich selbst. Im Fokus des Untersuchungsausschusses steht ein mögliches Behördenversagen vor, während und nach der Tatnacht am 19. Februar 2020. Die "Initiative 19. Februar Hanau" fordert eine kritische Aufarbeitung, unter anderem zu den Waffenerlaubnissen für den Attentäter, der Sportschütze war, sowie zur Nichterreichbarkeit des Hanauer Polizei-Notrufs 110 in der Tatnacht.

Vor dem Landtag präsentierte die Initiative auf Plakaten und Schildern insgesamt zehn ausführliche Fragen, die aus Sicht der Initiative im Untersuchungsausschuss geklärt werden sollen. Die Initiative will zum Beispiel wissen, was die Behörden über den Täter und dessen Vater wussten und wie mit diesen Informationen umgegangen wurde. In dem Ausschuss kommen zunächst Angehörige der Opfer als Zeugen zu Wort.

(dpa/tar)


  © dpa

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