• Mit einer groß angelegten Razzia ist die Polizei in mehreren nordrhein-westfälischen Städten gegen Mitglieder der Rocker-Gruppierung Hells Angels vorgegangen.
  • Im Fokus der Aktion stehen mehrere Verdächtige, die zum Teil an versuchten Morden beziehungsweise einem Mord beteiligt gewesen sein sollen.
  • Der Razzia gingen wohl jahrelange Ermittlungsarbeiten in den "abgeschotteten Strukturen der organisierten Rockerkriminalität" voraus.

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Bei einer Razzia gegen Rockerkriminalität hat die Polizei am frühen Donnerstagmorgen in mehreren Städten an Rhein und Ruhr mindestens 20 Gebäude durchsucht, darunter laut "Bild" ein Clubhaus in Mönchengladbach und ein Bordell in Duisburg.

Im Fokus der Aktion stünden mehrere Verdächtige, die der Rockergruppierung der Hells Angels zuzurechnen seien, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Polizei und der Staatsanwaltschaften Duisburg und Mönchengladbach. Demnach ging der Razzia jahrelange Ermittlungsarbeit in den "abgeschotteten Strukturen der organisierten Rockerkriminalität" voraus.

Einige der Verdächtigen stehen laut Staatsanwaltschaften und Polizei im Verdacht, an versuchtem Mord in zwei Fällen im Jahr 2013 und an einem Mord im Jahr 2014 beteiligt gewesen zu sein.

Razzia bei Hells Angels in mehreren Städten in NRW

Es gebe einen "direkten Bezug" zum Fall von Kai M. aus dem Jahr 2014, bestätigte ein Polizeisprecher. Das Mitglied der Rockerbande sei ermordet worden, sein Torso wurde 2014 im Rhein gefunden. Zwei Monate zuvor hatten Spaziergänger den abgetrennten tätowierten Arm des Rockers im Rhein bei Duisburg entdeckt. Laut "Bild" soll der Mann von Hells-Angels-Mitgliedern erschossen worden sein, weil sie ihn für einen V-Mann der Behörden hielten.

Dem Mord vorausgegangen war eine Schießerei in Oberhausen 2013, die laut einem Polizeisprecher im Zusammenhang mit dem Mord steht. Aus diesem Grund wird auch wegen versuchten Mordes in zwei Fällen ermittelt.

Die Durchsuchungen fanden unter anderem in Duisburg, Mönchengladbach, Leverkusen und Mülheim an der Ruhr statt. "Bild" zufolge waren mehr als 800 Beamte im Einsatz, darunter auch Kräfte der Spezialeinheiten und der Bereitschaftspolizei. Die Polizei selbst nannte keine Zahl.

Mehrere SEK-Polizisten sollen sich einer Polizeisprecherin zufolge mit einem gepanzerten Fahrzeug Zugriff zu einem mutmaßlichen Vereinsheim der Rockergruppe in Mönchengladbach verschafft haben. Außerdem war die Polizei am Morgen im Duisburger Rotlichtviertel im Einsatz.

Bislang wurde nicht bekannt gegeben, ob bei dem Einsatz jemand festgenommen wurde oder Beweismittel sichergestellt wurden. Nach Abschluss der Razzien sollen der Polizei zufolge weitere Details bekannt gegeben werden. (dpa/afp/mf)

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