Der ersehnte Regen führt zu Feuerwehreinsätzen und vollgelaufenen Kellern: Heftiger Niederschlag, Gewitter und starker Wind sorgen am Dienstagabend im Umland von Marburg für teils chaotische Verhältnisse. Bäume werden umgerissen, Dächer abgedeckt, Kellerräume überschwemmt. Verletzte gibt es nicht.

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Überschwemmte Keller, umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer: Heftige Gewitter und Wolkenbrüche sind am Dienstagabend auf Hessen niedergegangen.

Besonders stark betroffen war die Gemeinde Kirchhain bei Marburg, wo die Feuerwehr zu insgesamt 200 Einsätzen ausrücken musste, wie Kreispressesprecher Stephan Schienbein sagte.

"Riesige Wassermengen" fielen vom Himmel

An zwei Schulen des 16.000-Einwohner-Ortes fällt demnach am Mittwoch auch der Unterricht aus. Laut dem Wetterdienst Kachelmannwetter fielen in Kirchhain in drei Stunden 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Es seien "riesige Wassermengen" vom Himmel gekommen, so Schienbein.

Im gesamten Landkreis Marburg seien in der Nacht 400 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen. Menschen seien bislang nicht zu Schaden gekommen.

Auch das benachbarte Stadtallendorf hatte mit Regenmassen zu kämpfen. Sie überfluteten ganze Straßenzüge, Gebäude standen im Keller ebenfalls unter Wasser. Manche Autofahrer unterschätzten die Gefahr, fuhren in die braune Brühe und blieben stecken.

50 Feuerwehreinsätze allein in Gießen

Auch im nahen Gießen berichtete die Feuerwehr von insgesamt 50 Einsätzen wegen vollgelaufener Keller oder umgefallener Bäume. Vereinzelt seien durch den starken Wind auch Dächer abgedeckt worden.

Nach Starkregen hat die Feuerwehr am Abend auch in Südhessen zahlreiche vollgelaufene Keller auspumpen müssen. Die Zentrale Leitstelle Darmstadt-Dieburg in Dieburg sprach von rund 50 Einsätzen im Ortsteil Alsbach von Alsbach-Hähnlein sowie von jeweils etwa zehn Einsätzen in Bickenbach und in Seeheim-Jugenheim.

Außerdem gab es eine Reihe vollgelaufener Keller in Zwingenberg, wie die Zentrale Leitstelle des Kreises Bergstraße berichtete.

Starkregen bannt Waldbrandgefahr nicht

Trotz des angesichts der Dürre-Periode ersehnten Regens werden Gewitter und Starkregen wie jetzt in Hessen die Waldbrandgefahr nach Einschätzung des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV) in den nächsten Tagen nicht bannen.

"Wenn der Regen nur sturzartig runterkommt, läuft er an der Oberfläche weg. Man wird mit Überschwemmungen rechnen müssen", sagte DFV-Präsident Hartmut Ziebs der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Notwendig sei vielmehr ein "schöner, leichter Sommerregen über zwei, drei Tage hinweg".

(szu/dpa)  © dpa

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