Die russische Softwarefirma Kaspersky hat nach der Verhängung von US-Sanktionen gegen die Führungsspitze und einem Verbot ihrer Programme den Rückzug aus den USA angekündigt.
Ab dem 20. Juli werde Kaspersky seine Aktivitäten in den USA "schrittweise reduzieren und die dortigen Arbeitsplätze abbauen", erklärte das Unternehmen am Dienstag. Der Schritt folge auf die Entscheidung des US-Handelsministeriums, den Verkauf und Vertrieb von Kaspersky-Produkten in den USA zu verbieten. Die Aussichten, in den USA Geschäfte zu machen, seien "nicht mehr tragfähig".
Das US-Handelsministerium hatte am 20. Juni erklärt, das russische Unternehmen dürfe seine Software nicht mehr in den USA oder an US-Bürger in anderen Teilen der Welt verkaufen oder Updates für bereits verwendete Programme bereitstellen. Für den Übergang wurde Kaspersky eine Frist bis zum 29. September eingeräumt. Parallel zum Verbot der Software wurden Sanktionen gegen zwölf führende Mitarbeiter der Firma verhängt.
Als Grund für die Entscheidung nannte Washington eine Nähe des Unternehmens zu russischen Behörden - ein Vorwurf, den die international erfolgreiche russische IT-Firma stets zurückgewiesen hatte.
Das Unternehmen, das nach eigenen Angaben 400 Millionen Nutzer hat, wurde 1997 von Jewgeni Kaspersky gegründet. Bevor dieser in die Wirtschaft einstieg, studierte er an der Akademie des russischen Geheimdienstes KGB Informatik und Kryptografie und arbeite für das russische Verteidigungsministerium.
Als Reaktion auf Kritik hatte das Software-Unternehmen 2020 alle Daten seiner westlichen Kunden in Rechenzentren in der Schweiz verlagert. © AFP
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