Ex-Profi Hans Sarpei hat Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies wegen dessen Äußerung über den angeblichen Zusammenhang von Energieversorgung, Klimawandel und Überbevölkerung in Afrika kritisiert.

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"Die Aussagen von Tönnies zeigen ein Weltbild, das an die Kolonialzeit erinnert", twitterte Sarpei zu seinen fast 500.000 Followern: "Es sind rassistische Bemerkungen, die in keinster Weise mit dem Leitbild des S04 vereinbar sind. Als Mitglied wünsche ich mir, dass der Ehrenrat klar Position bezieht und über Konsequenzen berät."

In einer Antwort auf einen Kommentar fügte der 43-Jährige an: "Er hat sich bei allen entschuldigt, nur nicht bei denen, die er rassistisch verurteilt hat. Genau das ist die Mechanik, mit der sonst nur die AfD agiert."

Tönnies entschuldigt sich öffentlich

Tönnies hatte nach einem Bericht der Zeitung "Neue Westfälische" beim Tag des Handwerks in Paderborn als Festredner Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren", sagte Tönnies.

Am Freitag hatte sich der 63-Jährige öffentlich entschuldigt. "Als Vorsitzender des Aufsichtsrats des FC Schalke 04 stehe ich 1000-prozentig hinter unseren Vereinswerten. Dazu gehört der Einsatz gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung", stellte Tönnies im Internetportal des Clubs fest.

Für seine Aussage wolle er sich entschuldigen. "Sie war falsch, unüberlegt und gedankenlos und entsprach in keiner Weise unserem Leitbild. Es tut mir sehr leid", fügte er hinzu.

Der frühere ghanaische Nationalspieler Sarpei hatte nach Stationen unter anderem in Duisburg, Wolfsburg und Leverkusen von 2010 bis 2012 für den FC Schalke 04 in der Bundesliga gespielt.  © dpa

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