- An der deutschen Nordseeküste wird jetzt vor einer schweren Sturmflut gewarnt.
- Im Hamburger Hafen hat sich wegen des hohen Wasserstands ein Schiff unter einer Brücke festgefahren.
- Am Samstagabend ist der Bahnverkehr in Norddeutschland bereits zum Erliegen gekommen.
Im Hamburger Hafen hat sich ein Binnenschiff unter einer Brücke festgefahren. Das Schiff sei beim Durchfahren mit dem Steuerhaus an der Freihafenelbbrücke hängengeblieben und habe sich verklemmt, sagte ein Polizeisprecher am Samstagabend. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht. An Bord des Schiffes befanden sich demnach zwei Menschen. Die genaue Unfallursache war zunächst unklar. Es sei möglich, dass sich der Kapitän wegen des steigenden Wasserstandes der Elbe verschätzt habe. Die Brücke sei gesperrt.
"Das Schiff klemmt unter der Brücke. Wenn das Wasser weiter steigen sollte, besteht die Gefahr, dass es unter Wasser gedrückt wird und untergeht", sagte der Sprecher weiter. Daher seien nun Schlepper auf dem Weg, um das Schiff freizubekommen. Die Freihafenelbbrücke von 1926 gilt als Wahrzeichen Hamburgs. Sie führt über die Norderelbe und befindet sich an der nördlichen Grenze des Hafengebietes.
Wegen Sturmtief: Bahnverkehr in Norddeutschland massiv gestört
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hatte am Samstagabend vor einer schweren Sturmflut an der Nordseeküste gewarnt. Die Wasserstände im Hamburger Elbgebiet können demnach 2,5 bis 3 Meter höher sein als das mittlere Hochwasser. Der Scheitelpunkt soll am frühen Sonntagmorgen erreicht werden. Auch für Ost- und Nordfriesland bestanden Sturmflutwarnungen.
In Norddeutschland gibt es wegen des Sturmtiefs massive Probleme im Bahnverkehr. Der Fernverkehr in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen sei für etwa 50 Minuten eingestellt worden, mittlerweile aber wieder angelaufen, sagte ein Bahnsprecher am Samstagabend in Berlin.
Deutscher Wetterdienst warnt vor Orkanböen in Norddeutschland
Als Grund nannte er Sturmschäden. Betroffen sind den Angaben zufolge insbesondere die ICE-Strecken zwischen Hamburg und Bremen sowie zwischen Hamburg und Berlin. Dort komme es auch weiterhin zu großen Beeinträchtigungen, sagte der Sprecher weiter.
Im Regionalverkehr gibt es der Bahn zufolge ebenfalls Zugausfälle und Verspätungen. Reisende und Pendler sollten sich vor Fahrtantritt über die Webseite, die App oder telefonisch informieren, ob ihr Zug wie geplant fährt.
Die nächsten Stunden bleiben nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) stürmisch. Die Experten warnten am Samstag vor Sturm bis hin zu Orkanböen. Der Höhepunkt wurde in der Nacht zum Sonntag erwartet. Wann die Züge wieder wie geplant fahren, war daher zunächst unklar. Man müsse zunächst die Nacht abwarten, sagte der Bahnsprecher. In Nordeuropa kostete Sturm "Malik" bereits ein Menschenleben. (mt/dpa)
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