Schwerer Unfall in Thüringen: Ein Schulbus kommt von der Straße ab und stürzt in einen Graben. Zwei Kinder sterben, zahlreiche weitere werden verletzt.

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Ein schwerer Schulbusunfall bei Eisenach hat am Donnerstagmorgen zwei achtjährige Kinder das Leben gekostet. Außerdem wurden nach Polizeiangaben fünf Schüler schwer und 15 weitere leicht verletzt.

Der Fahrer wurde ebenfalls verletzt. Er erlitt einen Schock. Ob die Kinder in dem Bus angeschnallt waren, blieb bis zum Mittag unklar - dazu wollten die Ermittler auf Nachfrage zunächst nichts sagen.

Die beiden Todesopfer - ein acht Jahre alte Junge und ein gleichaltriges Mädchen - besuchten die zweite Klasse der Grundschule in Berka vor dem Hainich im Wartburgkreis, wie Polizei und Landratsamt auf einer Pressekonferenz in Eisenach mitteilten. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei gibt es keine Hinweise auf einen technischen Defekt oder ein Fehlverhalten des Fahrers.

Schulbus-Unfall in Thüringen: Bus kommt bei eisigen Verhältnissen von der Straße ab

Der Bus sei von Eisenach zu einer Grundschule in Berka vor dem Hainich (Wartburgkreis) unterwegs gewesen. Gegen 7:30 Uhr sei er auf glattem Kopfsteinpflaster ins Schlittern geraten und dann rückwärts einen Hang hinuntergerutscht, sagte der Leiter der Landespolizeiinspektion Gotha, Günther Lierhammer.

Dabei habe sich das Fahrzeug mehrfach überschlagen und sei auf der Seite liegengeblieben. Zur Bergung von Kindern habe der Bus angehoben werden müssen. Lierhammer betonte, dass es sich bei den Angaben "nur um erste grobe Details" handle. Die Ursachenforschung sei noch in Gang.

Der Bus hatte 22 Kinder an Bord. Zwei davon starben, fünf wurden schwer, 15 weitere leicht verletzt, hieß es.Die zwei gestorbenen Kinder waren acht, die anderen Kinder acht bis elf Jahre alt. Die Polizei hat bisher keine Hinweise auf eine technische Ursache oder ein Fehlverhalten des Fahrers.

Landratsamt: Alle Eltern sind informiert

Nach Angaben des Landratsamtes waren Notfallseelsorger und Kriseninterventionsteams im Einsatz. Alle Eltern der Kinder seien informiert.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) äußerte sich bestürzt. "Zwei tote Schulkinder sind zu beklagen, und ich trauere mit den Eltern und Angehörigen", schrieb er am Donnerstag auf Twitter.

"Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung und den Eltern wollen wir beistehen."

Innenminister Georg Maier (SPD) sagte vor Journalisten: "Es ist ein sehr, sehr trauriger Tag. (...) Der ganze Ort ist im Schockzustand."

Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) sagte, die betroffene Grundschule werde am Freitag geöffnet sein. Dann sollen Schulpsychologen mit den Schülern, Lehrern sowie gegebenenfalls auch den Eltern arbeiten, sagte er.

Auch Landrat Reinhard Krebs zeigte sich betroffen. "Wenn zwei Kinder ums Leben kommen, dann bleibt die Welt einen Moment stehen", sagte er. (dpa/ank/mgb)

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